Danse Macabre tanzt wieder: Compilation-Serie bringt frischen Wind in die Gruft

Danse Macabre tanzt wieder Compilation-Serie...

Wer gedacht hat, Labelsampler seien längst ausgestorben wie der Pager oder das Gothic-Treffen bei AOL, der hat nicht mit Danse Macabre gerechnet. Das legendäre Label – 1989 von den finsteren Genies hinter Das Ich gegründet – belebt die gute alte Label-Compilation wieder. Und zwar nicht als nostalgische Gruft-Dekoration, sondern als frisch kuratiertes Sound-Schwarzbuch der aktuellen Szene. Jawohl, ab sofort erscheint alle drei Monate eine Werkschau, die zeigt, was die schwarze Seele so alles tanzen lässt – oder zumindest rhythmisch mit dem Umhang zuckt.

Die erste Ausgabe dieses neuen Rituals versammelt das Who’s Who und das Who-the-hell-are-you der Genres Darkwave, Postpunk, EBM, Elektro und Gothic Rock. Heraus kommt ein klangliches Kaleidoskop, das zwischen nebelverhangenen Nostalgietrips und mutigen Noise-Experimenten pendelt – und dabei eines ganz klar macht: Der Underground ist quicklebendig, nur dass er eben lieber im Dunkeln tanzt.

Bereits der Einstieg mit Polarlichts „Lost Generation“ setzt ein dystopisches Ausrufezeichen, bevor Vague Phonique mit „Chemicals“ und System Noire mit „Lost Control“ klarmachen, dass man Gefühle sehr wohl synthetisieren kann. Wer melancholisch durch nächtliche Gassen wandern will, darf sich an Nights in Athens und ihrem Suchsignal „I Search For a Sign“ festhalten – wahlweise auch an Kontrasts knackigem „Manifest“, das jede Tanzfläche in ein politisches Parkett verwandelt. DNA überleben mit „Survive“, Hateful Chains opfern uns ihre „Lambs and Goats“, und Rabengott wandelt als „Sleepwalker“ durch klangliche Katakomben.

Was dann kommt, klingt nach dunklem Glamour: Astari Nite liefern mit „Unisexc Games“ eine Hommage an alles, was zwischen Schatten und Glitzer liegt. Ostbahnhof träumen sich mit „Neuköln träumt“ in urbane Dämmerzustände, Mystigma frieren auf höchstem Niveau mit „Erfroren“ und Blood on Black Leather machen mit „A Strong Armour Can Break A Sword“ unmissverständlich klar, dass Sanftmut keine Option ist.

Diese erste Werkschau ist keine staubige Rückschau, sondern ein energiegeladener Ausblick – auf das, was war, was ist und was noch alles dunkel glitzern wird. Wer wissen will, was sich aktuell in den schwarzen Kellern, Studios und Seelen abspielt, sollte hier reinhören. Und sich schon mal auf das zweite Quartal freuen. Die Nacht hat viele Tracks.

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