Was klappert denn da so leise in der neuen MCD „Flamme des Meeres“ von "Cultus Ferox"? Beim Öffnen der Hülle lüftet sich das Geheimnis. Drei goldbraune Bröckchen liegen unter'm Tray – laut Presseinfo echte Bernsteine. Ein sehr hübscher Gag für Freunde nordisch-mittelalterlicher Ästhetik in Verbindung mit einem wirklich sehr edlen, zum Poster auffaltbaren Booklet mit (Song-)Texten und Histörchen rund um den Bernstein. Auch musikalisch haben wir ein kleines Juwel vorliegen. Nach dem kraftvollen Opener „Rans Horder“ folgt die romantische Coverversion der „Bernsteinhexe“ (Gruppe Transit), bevor's mit Skurkanas und Guda Vrede wieder richtig rockt. Sehr eigenwillig und interessant kommt die Schlußversion von Rans Horder daher. Moderne Rhythmik und ungewöhnlicher Sound verschmelzen hier mit den mittelalterlichen Dudelsackparts. Schließlich gewähren uns "Cultus Ferox" noch einen kleinen Einblick in ihren Probenalltag. Die auf dem Debutalbum „Wiederkehr“ dominierenden Dudelsäcke treten bei „Flamme des Meeres“ zugunsten modernerer Instrumente, wie E-Gitarre und Cello (gespielt von B.Deutung - ex Inchtabocatables) etwas in den Hintergrund. Dies tut dem Sound nur gut, läßt es ihn damit doch frischer und abwechslungsreicher klingen. "Cultus Ferox" zeigen, daß sie auf dem richtigen Weg sind, aus dem Schatten bekannter Genrebands herauszutreten und ihren eigenen Stil zu finden. Unter diesen Voraussetzungen dürfen wir auf das neue Album der sechs Berliner Recken sehr gespannt sein.