Culture Kultür – ein Name, der mir bis zum M’era Luna 2003 kein Begriff war. Danach blieb dieser Name jedoch fest verankert in meinem Hinterkopf. Jetzt liegt „Reborn“ auf meinem Tisch und in meinem Hinterkopf bauen die Zellen Verbindungen zu einem vergangenen musikalischen Erlebnis auf. Inzwischen sind die Spanier zum Duo geschrumpft, ihre Leidenschaft für den Futurepop ist jedoch geblieben. In der Zwischenzeit ist dieser Musikbegriff aber eher zu einem bösen Schimpfwort geworden. Keiner hört Futurepop, keiner mag ihn und trotz allem waren die Bands erfolgreich. Wieso auch nicht? Zumindest wenn man es wie Culture Kultür versteht eingängige, leichtfüßige Melodien mit knalligen Beats zu Ohrwurm-Songs zu verbinden. Sicher mag der eine oder andere Track altbekannt klingen, aber Tracks wie „Distrell Call“, „Wonder“ und „The Analyst“ sind Songs zum entspannten Hören oder Abgehen. Genau das sind die drei ersten Tracks der Platte und hiervon schafft es jeder einzelne sich in meine Gehörgänge zu bohren und verleiht der Heimfahrt nach einem langen Arbeitstag die richtige Atmosphäre zum entspannten Abschalten. Mitnichten kann man „Reborn“ einfach weglegen, weil Futurepop doch tot sei. Culture Kultür haben einfache Futurepopelemente mit angenehmen Vocals und anspruchsvollen Lyrics kombiniert und Ergebnis sind einige starke Songs. Die Spanier beweisen mit „Reborn“ ihre Leidenschaft für diese tot geglaubte Musik und verleihen ihr die Anziehungskraft, die eine Klon-CD nie erreichen wird. Einfache Tanzflächenfüller, düster, stiller Elektro und fetzige Trance-Elemente in perfektem Einklang. Culture Kultür haben das Rad nicht neu erfunden, aber zwischen wenigen Durchschnittsstücken einige absolute Höhepunkte auf „Reborn“ zu bieten. Ich bin selten so positiv überrascht worden von einer Platte und Culture Kultür sind längst nicht mehr nur ein kleines Licht in meinem Hinterkopf. Vielleicht solltet ihr euch doch einmal wagen in die Platte reinzuhören. Ihr müsst es ja nicht weitersagen… ;-)