Crayfish ist eine hessische Rockband, die 2001 als Schulband ins Leben gerufen wurde. Sie besteht heute aus den Mitgliedern Fabian Fink (Gesang), Moritz Maier (Gitarre, Gesang), Patrik Westphal (Gitarre, Gesang), Dominik Westphal (E-Bass) und Marcel Schweer (Schlagzeug). Zusammen schauen die fünf Musiker auf eine Discographie von drei Alben, zwei EPs und zahlreichen Samplerbeiträgen u. a. auf "AOK Hits 2007" und "TheDome Vol.50" zurück. Mit ihrem aktuellen Album "Sticky Sweet Sins" sorgen sie für Nachschub und präsentieren dreizehn neue Titel. Die Musik, die Crayfish spielen, hört sich an wie eine Mischung aus alten Bon Jovi- und neueren Pop-Rock-Sounds. Den Songs ist nie ganz anzuhören, was die Band nun eigentlich verkörpern will. Wollen sie kräftigen Rock darbieten, der die Bretter zum Beben bringt oder radiotauglichen Fühl-dich-wohl-wipp-mit-Pop, den man aufgrund von Einsätzen der Gitarren nur mit Rock verwechselt? Ein bisschen versprühen die Titel den Eindruck, als ob sie gern so originell klingen würden wie die Songs von Fall Out Boy oder so kräftig und authentisch wie die der Foo Fighters. Vielleicht ist aber auch das Bravo-Image (gemeint ist das Jugendmagazin) genau ihr Ding und diese Rockeinlagen sind eben ihre Art der Rebellion, nicht genre-spezifisch, sondern so, wie sie ihre Zielgruppe nachempfinden kann. In jedem Fall verfügt die Band über einen guten Sänger, der die Songs oft sehr weich und einladend für den Hörenden beginnt. Genau das zählt zu den guten Momenten, über die dieses Album verfügt. Dagegen wirken die "Ah Ah"-Chöre und die wild eingestreuten "Hey"-Shouts nervend und albern. Das nimmt nicht nur den Songs, in denen das vorkommt, den Ernst, sondern auch denen, die danach folgen. Insgesamt ist das Album oder die Musik von Crayfish eher lauwarm als gut. Eine uneingeschränkte Empfehlung lässt sich deshalb lediglich für die Zielgruppe aussprechen.