Irgendwie habe ich das Gefühl, Claus Larsen – besser bekannt als ’Leæther Strip‘ – hat irgendwo im Keller einen geheimen Musikgenerator stehen, der unaufhörlich Beats, Emotionen und dunkle Energie ausspuckt. Gerade rechtzeitig zum Herbstanfang legt der Däne jetzt mit „Æppreciation VIII“ die nächste Platte seiner Cover-Serie vor – und diesmal widmet er sich ausschließlich weiblichen Künstlerinnen. Ein Statement, das nicht nur musikalisch sondern auch inhaltlich kräftig wirkt: Industrial trifft auf Girl Power, mit ordentlich Synth-Power obendrauf.
Wer sich je gefragt hat, wie Garbage klingen würden, wenn sie statt in den 90ern in einem dänischen Bunker mit rostigem Mischpult und vernarbten Drumcomputern gelandet wären, bekommt mit „Only Happy When It Rains“ die Antwort. Robyns „Dancing On My Own“ verwandelt sich in eine melancholische Tanzflächen-Dystopie, die so klingt, als hätte jemand das Herz direkt an eine Stromleitung gehängt. Und wenn Larsen sich Ladytron, Madonna oder Röyksopp vorknöpft, dann sind die Ergebnisse weniger simple Cover als vielmehr eigenständige Interpretationen, die die Originale durch den industriellen Fleischwolf drehen und mit einer Portion Dark-Electro zurückwerfen.
Spannend ist dabei, dass Claus Larsen es schafft, den Respekt vor den Originalen hörbar zu machen, ohne dabei seine ganz eigene, ruppige Klangwelt aufzugeben. Manchmal kracht es, manchmal wabert es, manchmal packt einen die rohe Emotionalität – und doch bleibt alles unverkennbar ’Leaether Strip‘. Auf CD und Vinyl erhältlich, wird „Æppreciation VIII“ sicher wieder in vielen Sammlungen landen – nicht nur, weil Fans wissen, dass diese Reihe längst Kultstatus hat, sondern auch, weil es sich hier schlicht um ein gelungenes Stück elektronischer Ehrerbietung handelt. Wer Coverversionen sonst langweilig findet sollte hier unbedingt reinhören – es könnte passieren, dass man beim Kopfnicken plötzlich merkt wie viel Respekt und Herzblut in jedem einzelnen Takt steckt.
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Cover mit Biss: ’Leaether Strip‘ legt neue Tribute-Platte vor

Paradise Lost - Ascension

Stellt euch vor, ihr geht in eine alte Kathedrale: draußen prasselt Regen, drinnen flackern Kerzen, und irgendwo zwischen Orgelpfeifen und Schatten erhebt sich eine Stimme, die gleichermaßen tröstet wie erschüttert. Genau so fühlt sich seit Jahrzehnten die Musik von Paradise Lost an. Die Briten haben aus Verzweiflung eine Kunstform gemacht und dem Gothic Metal seine DNA eingepflanzt. 2025 melden sie sich mit ihrem 17. Album 'Ascension' zurück – ein Werk, das so klingt, als hätten sie all ihre düsteren Kapitel noch einmal aufgeschlagen, um daraus ein neues, noch gewichtigeres zu schreiben. Und ...