Corde Oblique verzaubert mit „Capricho Arabe“ – Gitarrenklassiker neu interpretiert

Corde Oblique verzaubert mit Capricho...

Hin und wieder muss man einfach zurück an den Anfang, um zu verstehen, wie weit man eigentlich gekommen ist. Genau das hat sich Riccardo Prencipe – besser bekannt unter seinem poetischen Banner ’Corde Oblique’ – gedacht, als er seine neue Single „Capricho Arabe“ eingespielt hat. Der Titel stammt ursprünglich vom spanischen Komponisten Francisco Tárrega, einem der prägenden Gitarrenmeister des 19. Jahrhunderts. Und während viele von uns im Teenageralter noch verzweifelt versuchten, drei Akkorde halbwegs sauber zu greifen, wagte sich Prencipe bereits mit 15 an dieses feurige Stück – und scheiterte damals nach eigenen Worten grandios. Prüfungsstress, zitternde Hände, die väterliche Nervosität im Nacken – all das ergab eine Erinnerung, die ihn nie ganz losließ.

Über drei Jahrzehnte später kehrt er nun zu diesem musikalischen Dämon seiner Jugend zurück. Statt jugendlicher Aufregung spricht heute Gelassenheit aus jeder Note. „Ich wollte die Originalpartitur respektieren, aber gleichzeitig eine persönliche Lesart hinzufügen“, erklärt Prencipe. Herausgekommen ist eine Version, die gleichermaßen klassisch verankert wie typisch ’Corde Oblique’ ist: ätherisch, nachdenklich, voller emotionaler Tiefe.

Damit nicht genug: Das Ganze gibt es nicht nur zum Hören, sondern auch zum Sehen. Das Video wurde im ehrwürdigen Palazzo Serra di Cassano, Sitz des Italienischen Instituts für Philosophische Studien, aufgenommen – ein Ort, an dem man fast automatisch gerade Haltung annimmt, weil die Geschichte in jeder Säule mitschwingt. Kameraarbeit von Dario Fusco und Schnitt von Claudio d’Avascio verleihen der Performance den passenden Glanz. Und weil es in unserer digitalen Gegenwart eben dazugehört, findet sich „Capricho Arabe“ sowohl als Video auf YouTube wie auch als Playlist auf Spotify, eingebettet zwischen allen Gitarrenstücken, die Prencipe seit 2005 veröffentlicht hat. Ein Stück Vergangenheit, neu aufpoliert – und ein schönes Beispiel dafür, wie Musik nicht altert, sondern mit uns wächst.

Corde Oblique verzaubert mit „Capricho Arabe“ – Gitarrenklassiker neu interpretiert
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