Berlin ohne den Out Of Line Weekender? Das wäre ungefähr so unvorstellbar wie Depeche Mode ohne Synthesizer oder ein Festivalbier ohne Schaumkrone. Seit 2004 lockt dieses dunkelbunte Familientreffen Jahr für Jahr Szenemenschen aus aller Welt ins Astra Kulturhaus, um drei Tage lang die volle Dröhnung aus Dark Electro, Industrial, EBM, Synthpop und allerlei artverwandten Soundexperimenten zu zelebrieren. Und weil Tradition verpflichtet, steigt die große Zusammenkunft natürlich auch 2026 wieder – vom 7. bis 9. Mai, mitten im Herzen der Hauptstadt, wo das Schwarzsein am schönsten ist.
Die Early-Bird-Tickets sind bereits im Verkauf, und wer jemals vor verschlossenen Türen stand, weil er dachte „ach, das kaufe ich später“, weiß: später ist meistens zu spät. Auf der Bühne wartet eine Mischung, die den Staub von den Tanzschuhen schlägt. Da wäre das schwedische Duo 'Kite', die mit hymnischem Electro zwischen Melancholie und Euphorie längst Kultstatus erreicht haben. 'Aesthetic Perfection' versprechen ein Oldschool Electro Set – ja, richtig gehört, diesmal ohne Glitzerpomp und Crossover-Elemente, sondern mit einer Zeitreise zurück zu den rauen Anfängen. 'De/Vision Redux' stehen für den Berliner Heimvorteil und bringen Hits zurück, die ganze Generationen von Synthpop-Fans geprägt haben.
Auch sonst liest sich das Line-up wie die Gästeliste einer dunklen High-Society-Party: 'Ashbury Heights' und 'Chrom' sorgen für glänzende Melodien, während 'Dive' alles bis auf das Nötigste reduziert und trotzdem die maximale Intensität rausholt. 'Priest' steuern ihre unverwechselbare Mischung aus Cyber-Goth-Ästhetik und eingängigen Hooks bei, und 'Reaper' hat ohnehin nur eine Mission: das Tanzbein in die absolute Eskalation zu treiben. Mit 'Massive Ego', 'Mildreda', 'Gencab' und 'Ghostbells' ist auch der Nachwuchs und die internationale Vielfalt vertreten. Kurz gesagt: Wer hier nichts für sich findet, hat wahrscheinlich beim Ticketkauf die falsche Tür erwischt und steht beim Schlager-Open-Air.
Der Weekender ist aber längst mehr als nur ein Festival: Es ist die sichere Bank für Wiedersehen mit alten Freunden, für nächtelange Gespräche über die einzig wahre Version von „Temple of Love“ und für spontane Entdeckungen, die noch Jahre später in Playlisten spuken. Also: Schwarz polieren, Urlaub einreichen und am besten gleich ein Ticket sichern. Denn im Mai 2026 ruft wieder die Berliner Szene-Familie – und wer da nicht kommt, hat selbst Schuld.
Berlin 2026 ruft: Vorverkauf fürs Out Of Line Weekender hat begonnen
Synths gegen Einsamkeit – 'Luckyandlove' mit neuer Single
Mit ‘Lonely At Night’ lassen 'Luckyandlove' sofort hören, worum es geht: flirrende Synths, analoge Strings wie ein Wasserfall und ein Bass, der zwischen Melancholie und Tanzfläche pendelt. Der Song ist nicht nur eine Single, sondern das verheißungsvolle Signalfeuer für das kommende dritte Album ‘Humaura’, das am 3. Oktober via SRD erscheint.Das LA-Duo, bestehend aus Loren Luck und April Love bleibt seinem Stil treu: retro-futuristisch, aber nie bloß nostalgisch. Stattdessen entsteht ein Sound, der irgendwo zwischen dunklem Clubkeller, verrauchtem Art-School-Atelier und nächtlicher Autobahnfahr...
Corde Oblique verzaubert mit „Capricho Arabe“ – Gitarrenklassiker neu interpretiert
Hin und wieder muss man einfach zurück an den Anfang, um zu verstehen, wie weit man eigentlich gekommen ist. Genau das hat sich Riccardo Prencipe – besser bekannt unter seinem poetischen Banner ’Corde Oblique’ – gedacht, als er seine neue Single „Capricho Arabe“ eingespielt hat. Der Titel stammt ursprünglich vom spanischen Komponisten Francisco Tárrega, einem der prägenden Gitarrenmeister des 19. Jahrhunderts. Und während viele von uns im Teenageralter noch verzweifelt versuchten, drei Akkorde halbwegs sauber zu greifen, wagte sich Prencipe bereits mit 15 an dieses feurige Stück – und scheiter...