Wer fleißig den Medienkonverter studiert, wird auch meinen letzten Review zum neuen IRIS-Album „Wrath“ gelesen haben. Ebenfalls aus dem Hause „Infacted Recordings“ beschert uns „Conetik“ ein ähnliches, keineswegs gleiches aber viel elektropoppigeres Werk. Und wer jetzt schon länger dem Medienkonverter treu ist, der wird vielleicht schon einmal was von „Carbon Elektriq“ gelesen haben. Richtig, das Album wurde schon im Frühjahr des Jahres 2004 releast, allerdings von der Band selbst und war damals nur über die eigene Homepage käuflich zu erwerben. Mit dem namentlichen Zusatz „V2“, neu gestaltetem Cover und leicht abgeänderter Tracklist ist der Silberling nun auch in den CD-Regalen einschlägiger Plattenläden zu finden. Insgesamt gehen Conetik, bestehend aus Andreas und Stain, eine Gratwanderung zwischen zwei Musikstilrichtungen: Synthiepop und dem klassischen Dance & Electronic. Conetik machten als erstes in Deutschland im Jahr 2002, als Vorband von „ZEROMANCER“ auf sich aufmerksam. Der Sound der zu dieser Zeit von dem norwegischen Duo aus Oslo geliefert wurde, sollte sich aber bei den zukünftigen Projekten gewaltig ändern. So wirkt die Musik, die auf der aktuellen Scheibe geboten wird, sanfter und untereinander melodisch abgestimmter als bei den vorherigen Musikprojekten. Schaut man auf die Trackliste, so weiten sich die Augen, ganze 15 Abschnitte stellen die Geschichte und musikalische Entwicklung von Conetik seit 2003 dar. Somit ist auch die erste erfolgreiche, sehr Clubhit-verdächtige Single „Dead End“ im Packet enthalten. Weiterhin stechen „Elektronova“ und „Superfluous“ als ganz besondere tanzbare Club-Perlen aus der sonst etwas gemäßigten Tanz-Zone hervor. Musikalische Kettenglieder, bestehend aus House-, Breakbeat-, Chillout- und Tranceelementen bilden eine Vielzahl an abwechslungsreichen Klangmustern, die kompakt zusammengestrickt wurden. Leider flacht die Motivation meinerseits im letzten Drittel des Albums etwas ab, da zwei, keineswegs schlechte aber sehr ruhig-sanfte Parts, in Form von „Lovesong #1“ und „My recent sins“ direkt aufeinander folgen. Die hätte man besser arrangieren können. Das breakbeat-lastige „Turmoil“ mit der dezenten, im Background, eingesetzten Stimme und die Beschließung der CD durch „Straight & Narrow“ aus dem Jahre 2003, gefällt mir da schon wieder viel besser. Das Cover des Klassikers „Heart“ gehört leider nicht in die Kategorie „Tribut an die Pet Shop Boys“. Im Gegenteil, die Neuaufnahme dieses Disco-Hits aus meiner Ferienlager-Zeit (‚träum’) ist zu oberflächlich und mit viel zu wenig musikalischem Engagement umgesetzt wurden. Da haben Conetik eine große Chance vertan! Die CD ist keineswegs ein Langweiler, im Gegenteil sie bietet genreübergreifende Motivationtsspritzen. Wie lange die Wirkung dieser Spritzen anhält, kann jeder selbst ausprobieren. Dafür gibt’s kostenlose Proben auf: http://www.myspace.com/conetik oder auf http://www.conetik.com im Media-Bereich.