Erst im März 2006 wurde „The psychedelic avengers and the decterian blood empire“ veröffentlicht. Nun liegt mir schon die Remix – CD von Raumschiffkommandant vor. Kann man in so kurzer Zeit eigentlich noch den Hörer wieder in seinen Bann ziehen? Neunmal war der Song "In which the mighty silver wing leaves the solar system, starts is old, tremendous metagrav drive and jumps into hyperspace" (kurz auch unter den Namen "Raumschiffkommandant" bekannt) Grundlage für Inspiration oder eigenständiger Interpretation. Damit sich jeder (auch Neulinge) mit dem Song bekannt machen kann, ist das Original von Colour Haze and the Psychelic Avengers zu hören. In das Ohr des Hörers brennt er sich durch die eigenwillige Songstruktur (langes Gitarrenintro, psychedelische Einflüssen und die typischen Elemente, die die genreübergreifende Psychedelic Avengers auszeichen) und den einfachen aber einprägsamen Text, der Lust macht, den Raumschiffkommandanten zu begleiten. Dem ursprünglichen Song haben sich mehrere Bands angenommen, die mir bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen unbekannt waren. Unter dem Pseudonym "Der Tante Renate" verbirgt sich Norman Kolodziej), der aus Raumschiffkommandant einen Elektro/Pop Song gemacht hat, welcher durch den Einsatz von Ravehooklines und einem sich ständigen wiederholenden Refrain besticht. "Durchblick" haben einen House-Track daraus gemacht, der trotz Titelkürzung in "Der Kommandant" seine Freunde auf der Tanzfläche finden wird. Das Hamburger Projekt "ClickClickDecker" hat aus ihm "Sie sollten wissen, Ich leide an Reisefieber". Ein schöner Pop-Song mit Mitsumm-Faktor. Ganz andere Wege geht "GrooveSolutions", dem Sideprojekt von Alex Conners. Aus dem ursprünglichen Rock-Song ist in dem Techno-Track mit 128 bpm nicht mehr viel übrig geblieben, was aber in keinster Weise den Genuss trübt. "Egotronic" kommen mit leicht verzerrten Vocals, einem ungewöhnlichen Beat und C64 Klängen. Als "Electro-Punk" bezeichnen sie ihre Musik, treffender kann man es nicht beschreiben. "Atomic Dreamboat" wurde durch Raumschiffkommandant inspiriert. Zuständig für diesen Track war "Plemo", dem eine funky Version der Reise des Kommandanten gelungen ist. Einen reinen Psy-Trance mit den üblichen Strukturen des Genres bietet der "Meller" Remix. Beendet wird das Album durch "Carsten Vollmer", der seine experimentelle Noise-Ader zu seinem Besten gegeben hat. The psychelic avengers haben mit diesem Remix–Album bewiesen, wie spannend und eigenständig die Neuinterpretation von einem Song sein kann. Auch wenn man den Originalsong nicht kennt, sollte man sich die CD zulegen, denn es ist einfach ein Genuss, wie der ursprüngliche Song auseinder genommen und wieder neu zusammengesetzt wird; der Originalsong ist natürlich auch noch drauf. Da reist man gerne mit dem Raumschiffkommandanten in die Reise zwischen die verschiedenen Genres. Doch das erstklassige Album war den Psychelic Avengers nicht genug, denn es wurde noch ein vollständiges Perry Rhodan Hörspiel auf die CD gebannt und zwar "Planet der Mock". Eine schöne Idee, das Album auf diese Art und Weise aufzuwerten.