Das Label Rustblade bezeichnet die italienische Band Chaos/Order in der Pressemitteilung als legendär. Da muss ich mir wohl eingestehen, etwas verpasst zu haben. Fakt ist in jedem Fall, dass der Dreier aus Rom mit „Significance Of Blood“ den dritten Teil der „Triologie der Farben“ veröffentlicht, die im Jahr 2000 ihren Anfang gefunden hat. Musikalisch bieten Chaos/Order eine Mixtur aus verschiedenen elektronischen Stilrichtungen, wobei der Einfluss aus dem Dance- /Trancebereich am Ende dominiert. Nicht zu verwechseln mit der Musik, die man gemeinhin als Future-Pop bezeichnet. Vergleiche helfen ja immer ein wenig bei der Orientierung. Auch hier hilft der Beipackzettel und bringt Bands wie This Morn´Omina, The Delta oder Clock DVA ins Spiel. Und auch wenn der Vergleich mit letztgenannter (und ohne Frage legendären) Band nicht auf den ersten Blick offensichtlich ist, so sind einige Parallelen durchaus gegeben. Gerade die ersten Songs erinnern schon ein wenig an den Macher von „The Hacker“ etc. „Footsteps“ bietet ähnlich unterkühlten Electro mit Sprechgesang. Die meisten Songs sind aber eher dem Trance-Bereich zuzuordnen. Die Römer setzen dann auch keinen Gesang ein, die Songs sind recht lang und um ehrlich zu sein teilweise auch eintönig. Zumindest zuhause können mich „Pazzaglini Receiver“ oder „The Ultimate Hack“ überhaupt nicht begeistern. Letzterer Song ist über zehn Minuten lang und außer ein paar Sprachsamples und kleinen Breaks passiert nichts so Großartiges, was diese Dauer rechtfertig würde. Hier setzt auch nicht der Effekt ein, die die zum Vergleich herangezogenen This Morn´Omina mit Ihrem Tribalsound zu erzielen in der Lage sind. Positiv aufgefallen sind mir das knackige „Mover“ und der letzte Song, ein Skinny Puppy Cover. „Candle“ gehört meiner Ansicht nach zu den besten Stücken von „Significiance Of Blood“. Das Original ist kaum zu erkennen und dazu ist den drei Herren hier ein cooler und relaxter Electro-Track gelungen. In der richtigen Stimmung ist „Significance Of Blood“ ein nicht uninteressantes Album und handwerklich passt es. Allerdings sind mir die meisten Stücke zu lang und auch zu langatmig. Vielleicht funktionieren die instrumentalen Stücke besser, wenn sie von einem versierten DJ mit anderen Songs im Club vermischt werden. Im besten Falle kann eine CD wie diese Fans aus den verschiedenen Genres begeistern und für andere Stilrichtungen öffnen. Hier befürchte ich aber, dass es vielen Hörern wie mir geht. Und dann reichen einfach drei gute Songs nicht, um den großen Wurf zu landen. Neben der mir vorliegenden, regulären CD, gibt es eine auf 150 Einheiten limitierte Version mit einer Bonus CD und einer Postkarte.