Caisaron ist eine noch recht junge Band aus Sachsen, welche nach ihrem Debütalbum „Own way“ (2007) nun die EP „Tief in mir“ in die Regale stellt. Einzuordnen ist die Musik von Caisaron eindeutig in die Electro-Pop Sparte. Um sich vom Einheitsbrei ein wenig abzuheben, wurden noch einige trancige Elemente untergemischt und fertig ist die eigene Nische. Musikalisch ist das Ganze außerordentlich ausgefrickelt arrangiert und auch gesanglich gesehen, zeigt sich Caisaron facettenreich, denn sowohl weibliche als auch männliche Vocals flüstern, sprechen und singen mehrsprachig im Wechsel. Das Trio um Frank, Angela und Daniel hat mit „Tief in mir“ eine recht abwechslungsreiche EP geformt, welche neben fünf neuen Tracks, ein Intro und sieben (!) Remixe (u. a. von Legacy of Music, M.Stolz oder Enrico Cibulka) enthält. Schon das Intro weißt den Hörer auf das hin, was im Verlauf der EP auf ihn zukommen wird: Tanzbarkeit, Emotion und Esprit. Dabei wurde wie schon erwähnt sehr abwechslungsreich ans Werk gegangen. Auf der EP sind sowohl tanztaugliche Tracks („Deep Inside“, „Two Souls“ und „Wenn der letzte Tag verblasst“) zu finden als auch einige, die zum Nachdenken anregen. Bei letzteren handelt es sich vor allem um die deutschen Stücke „Diese Bürde“ und ,,Liebe in mir vernichtet“. Auf die Texte gibt es von meiner Seite her schon einmal volle Punktzahl. Kommen wir nun einmal zu den Remixen. Besonders hellhörig sollten die DJs beim „Knebel“ Remix von Dirk Laux (Pleasant Fiction), beim DJ Crocks Remix von „Wenn der letzte Tag verblasst“ und auch beim „Deep Inside“ Mix von Enrico Cibulka (Future Mind) werden. Diese zeugen aufgrund der elektronischen Klanggerüste von einem hohen Maß an Tanzbarkeit. Etwas ruhiger gingen Legacy of Music ans Werk, welche „I want to be“ in einen soliden Song verwandelten. Dass es die DJs heutzutage mehr auf die schnelleren und tanzbaren Songs abgesehen haben, ist nicht unbekannt. Dies scheint sich Rico Schwibs auch sehr zu Herzen genommen zu haben, denn er mischte „Two Souls“ noch eine ordentliche Prise Tempo und Soundfrickeleien bei, welche schon fast an den Sound der 70er Jahre erinnern. Neben DJ Crocks knüpfte sich auch die Dresdner Industrialband Soman den Song „Wenn der letzte Tag verblasst“ vor. Dieser kracht demzufolge in feinster Industrial-Soman-Manier durch die Boxen und sollte ebenso die DJs und die Tanzwütigen erfreuen. Der letzte Song der EP ist der „Diese Bürde“ im Letzte Instanz Remix by M. Stolz. Dieser entpuppt sich als mein absolutes Highlight der EP und ist einfach nur wunderbar anzuhören. Er geht nicht nur unter die Haut, sondern regt auch zum Träumen und zudem noch zum Tanzen an. Sehr facettenreich und mit viel Geschick arrangiert ist dieser Track als der letzte auf der EP sehr gut gewählt, weil dieser noch einmal alles vorher gehörte wie eine Art Resümee Revue passieren lässt. Alles in Allem liegt mit „Tief in mir“ eine gut gelungene EP vor. Jedoch hapert es bei den fünf neuen Tracks noch ein wenig an zwei Dingen: Als erstes wären die Beats zu nennen, welche von Song zu Song zwar verschiedenartig arrangiert wurden, jedoch innerhalb der Songs noch ein wenig zu eintönig wirken. Das zweite Manko liegt am Gesanglichen. Schöne Stimmen haben Angela und Frank allemal und sie passen sich auch super einander an. Aber irgendwie kommen die englischen Vocals von Frank noch etwas zu lasch rüber. Seine Ausdrucksstärke liegt eindeutig im deutschen Gesang. Vielleicht sollte man beim nächsten Mal das englische einfach auf den weiblichen Vocals belassen? Des Weiteren fehlt es mir noch etwas an Highlights und Außergewöhnlichem, eben am „gewissen Etwas“. Und somit schleichen sich leider auch Minuspunkte ein.