Ein weiterer Neuzugang beim Hands-Label sind Sandra und Joséphine, besser bekannt als Cacophoneuses. Die beiden Künstlerinnen haben ihre Qualitäten schon 2013 beim Techno-Industrial Festival Fondation Sonore und beim Maschinenfest unter Beweis gestellt und bringen nun ihr Debütalbum The Myth Of Lorelei raus. Das Album pendelt sich nach einem eher ruhigen und passenden Intro im technoiden Rhythm and Noise ein, wobei die technoide Seite zwar klar herauszuhören ist, aber nicht unbedingt ständig an erster Stelle steht. Neben den klar tanzflächenorientierten Beats sind es vielmehr die weiteren Sounds, die das Noise im Rhythm and Noise ausmachen und deren Wirkung man nicht unterschätzen sollte, denn dumpfer und monotoner Technobeat wird nicht geboten, eher unterschwelliger, intelligent percussiver Rhythmus zu tanzbaren Beats und das kommt mal gradlinig und mal verschroben daher. Die Ausgewogenheit zwischen Beats und Noise macht durchaus auch ein Hören im heimischen Wohnzimmer möglich. Selbstverständlich gibt es diese Art von Musik schon und von Grund auf neu erfinden kann man diese auch nicht, aber wenn man sich schon diesem Genre verschreibt, dann wenigstens richtig und handwerklich gut gemacht und genau das findet man bei Cacophoneuses. Mit Liebe zum Detail ausgearbeitete und -gefeilte Sounds und Rhythmusstrukturen, wummernde Bässe und industrielle Flächen bestimmen The Myth Of Lorelei und macht verdammt viel Spaß. Ein gelungenes Debüt, ein klarer Angriff auf die Tanzflächen der Clubs und ein willkommener Zuwachs bei der Hands-Familie. Wer Rhythm and Noise der technoideren Sorte mag, kann bedenkenlos zugreifen.