Blank and Jones bringen die Tage ihre vierte Chill-Out Compilation der Relax-Reihe auf den Markt und bedienen sich dabei eines Konzepts, das bereits in den Achtzigern von Jacobs Kaffee verwendet wurde: ‚Night and Day’. Denn genauso wie dies auch bei anderen Compilations schon ausprobiert wurde, lädt die erste CD zum chillen, die zweite zum relaxten Tanzen ein. Ähnlich wie Schiller leben auch Blank and Jones ein ganzes Stück von den Sängern und Sängerinnen, die sie für ihre elektronisch breitgefächerten Produktionen einladen. Diesmal sind es vor allem Keane und Laid Back, die aus den Namen herausstechen. Sehr flächig sind sie geworden, die neuen Songs. Das trägt zur Gesamtstimmung bei und macht die Platte sehr geschmeidig. Nach einem eher enttäuschenden dritten Album der Klavier-Pop-Combo Keane featured ‚Try Again’ die Stimme von Tom Chaplin wieder in der hauchzart, zerbrechlichen Art, die man so vermisst hat. Eine echte Perle mit Hitpotenzial! Laid Back, ja genau die alten Haudegen von ‚Sunshine Reggae,’ steuern drei Vocal-Parts bei, von denen vor allem der in ‚Happy Dreamer’ überzeugt. Dieser macht dem Bandnamen alle Ehre und ist so was von entspannt, dass gar nicht anders kann als die Augen zu schließen und am Traumstrand wieder aufzuwachen. Insgesamt ist es die Kombination von elektronischen Spielereien und echten Instrumenten, die ‚Relax 4’ groß machen. Und den Fehler sich einen einzigen Sänger zu holen, der dann die Platte mit schlechten Coverversionen durchsingt machten Blank und Jones (auf Relax 3) auch nur einmal. Die übrigen Vokalisten sind weniger spektakulär, aber nicht weniger gut. Vanessa Daou hörte man zuletzt bei Christopher van Deylen und Bobo gehört ja fast schon zum Stammpersonal bei Blank and Jones. Subjektiv ist das Chill-Out Album noch einen Tick besser, wobei das clubbigere Pendant mit Stlrichtungen von Italo-House über Belearic Beats hin zu aktuellen House-Rhythmen ebenfalls eine gelungene Zusammenstellung präsentiert. Eine Download-Single mit mehreren Remixes wird mit dem Song ‚Relax (Your Mind) auch ausgekoppelt. Schöne Interpretationen zwischen Chill-Out, Club und südamerikanischen Klängen durch Ian Pooley machen den Song hörenswert. ‚Relax(Your Mind)’ findet sich auf dem Album in einer sechsminütigen Original Version und auf der zweiten CD in ‚Boutique Mix’, der mir persönlich auf der Single auch am besten gefällt. Deshalb: Danke Piet, danke Jaspa, dass ihr Euch wieder bzgl. Relax gefangen habt, denn vermisst habe ich eure Beiträge zur tonalen Wellness-Bewegung alle Mal! Jetzt noch schnell eine Auskopplung des Keane Songs in vielen schönen Remixes und die Welt ist wieder in Ordnung…