Selig sind die Toten, dies besagt der Bandname der finnischen Elektroniker von Beati Mortui die sich wie so viele der harschen Elektronik verschrieben haben. Mit ihrem Debüt "All But Dreams Will Die" bei Danse Macabre konnten sich die Finnen bereits einen gewissen Namen machen. Mit "Let The Funeral Begin" legt das Trio nun den zweiten Wurf vor. Artwork und Aufmachung sind professionell und wissen zu gefallen. Die Thematik der Songs ist gewohnt düster und beschäftigt sich mit den weniger lustigen Sachen im Leben. Aber genau das wird die Zielgruppe auch erwarten. Nach einem atmosphärischen Intro erwartet einen mit "Vision Of Hell" normale Electro-Hausmannskost. Auch wenn die genretypischen Vocals von einer Frau stammen, so unterscheidet sich die Musik von Beati Mortui nicht von den ganzen anderen Bands und ihren Klonen. Bis auf die Momente wo Frontfrau Maria dann endlich mal die Stimmkeule auspackt und dem Hörer ganz gewaltig eine überbrät. "Prey" wird damit zu einem sehr guten Song. Und dieser Gegensatz zieht sich durch die folgenden Songs und schafft eine Eigenständigkeit, die Beati Mortui aus der Masse herausstehen lässt. "Deathrow", das Duett mit Das Ich-Mastermind Bruno Kramm ist ein umwerfender Song. Ganz grosses Kino. Danach wird es leider wieder ein wenig verwechselbarer. Ein weiteres Highlight "All Is Good (The Demon)" stimmt dann, ob der traumhaften Stimme wieder versöhnlich. Auch das finnische "Musta Surma" kann durchaus überzeugen. Es ist wirklich schade. Wenn Sängerin Maria nicht gerade voll durchzieht und den Hörer mit ihrer Stimme praktisch in andere Sphären versetzt, sind Beati Mortui leider nur ein Act unter vielen. Zu oft hat man schon die gleichen Sounds und Sequenzen irgendwo anders gehört, ein wenig mehr Abwechslung und Wandlungsfähigkeit im Songwriting wäre dem Ganzen hier zuträglicher. Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden, seien wir gespannt: Vielleicht kommt hier in einem der nächsten Würfe doch noch etwas ganz Grosses.