Goatvargr - Black Snow Epoch

Wenn ein Album mit einem Sample beginnt, dass den Befehl "Kiss the goat!" enthält, dann kann das, was danach kommt, entweder nur skurril oder lächerlich werden. Die beiden Projekte Goat und Nordvargr haben sich erneut zusammengetan, um ihre misanthropischen Ansichten in die Welt zu posaunen. Nach besagtem Sample erklingt Kettengerassel und ein weibliches Wesen wimmert und schreit. Das hört sich doch ganz danach an, als ob Andy O’Sullivan und Henrik Nordvargr Björkk ihre Hassattacke, die sie auf ihrem ersten gemeinsamen Album "Goatvargr" begonnen haben, nun fortsetzen wollen. So ganz einfach machen es uns die beiden aber dann doch nicht. Die "Black Snow Epoch" bezeichnet die Auswirkungen der heutigen Gesellschaft, ein End-Zeit-Szenario der bizarren Art also. Natürlich rumpelt es wie auf dem Vorgänger wieder ordentlich. Goat und Nordvargr gehen aber nicht mehr bis an die Belastungsgrenze. Die Tracks besitzen zum Teil sogar Rhythmusstrukturen und mit "Goatwalking" und "Wall Of Goat" sind außerdem zwei Tracks dabei, die man stellenweise fast als Ambient bezeichnen könnte. Die teilweise Abkehr vom Noise in Richtung Rhythmen und düsterer Atmosphäre macht das Album im Gegensatz zum Erstling wesentlich spannender und auch hörbarer. Krachende Klangcollagen aller möglichen Geräusche und Töne wie etwa in "Wall Of Wolf", die aufgrund ihrer Überladenheit und dem Gefühl, gerade in einem Hochfrequenz-Mixer festzustecken, hohe Aufmerksamkeit oder auch geistige Abwesenheit erfordern, sind das andere Extrem, mit dem man sich auf "Black Snow Epoch" auseinandersetzen muss. Aber es war zu erwarten, dass das nicht einfach wird. Der diesmal gegebene Abwechslungsreichtum lässt diese Eskapaden aber locker überstehen. "Black Snow Epoch" ist ein wirklich gelungene Fortsetzung, die aufgrund ihrer Andersartigkeit neugierig auf die nächste Kooperation der beiden Musiker macht.

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