Bei jedem neuen Album merkt Tony Young, Mastermind hinter Autoclav1.1, an, dass es sein letztes sei oder es zumindest anders klingt als das vorherige. Letzteres kann durchaus bestätigt werden, Ersteres trifft zum Glück nie zu. Gleich der Opener des neue Albums "Gone Long Before The Death Of The Sun" versprüht ein unsägliches Sehnsuchtsgefühl, eine wohlige Leere, die den Hörer umgibt. Obwohl die Thematik des Albums weniger freundlich ist, dreht sich doch alles um das Sterben der Sonne und damit auch um das Verschwinden jeglichen Lebens auf der Erde, umgibt den Hörer eine warme Stimmung, vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer? Trotz oder gerade wegen des Einsatzes der bekannten Stilmittel des Künstlers, bei denen das Piano an erster Stelle steht, klingt jedes Album von Autoclav1.1 tatsächlich anders. Irgendwo zwischen Ambient, IDM und Electro hat Tony seinen Platz für sich gefunden, füllt diesen auch vollkommen aus und steht zurecht ganz oben im Genre. Trotz des permanent düsteren Untertons ob des Hintergrunds des Albums klingt es irgendwie fröhlich und weniger destruktiv als der Titel andeutet. Sämtliche Tracks klingen vertraut, verträumt und alles andere als hoffnungslos, aber genau das könnte auch gerade das Trügerische sein, auf das hingewiesen werden soll - eine sehr spannende Vorstellung. Autoclav1.1 steht seit jeher für emotionale Musik, für Bauchgefühle, Sehnsucht und Träume. Lachen, weinen, verzweifeln, hoffen und noch viel mehr, das lässt "Gone Long Before The Death Of The Sun" den Hörer empfinden und gleichzeitig gibt es doch noch unendlich viele Möglichkeiten, den eigenen Zugang zu diesem Meisterwerk zu finden. Hier kann es nur die Höchstwertung geben.