Wer 2002 in schwarzen Klamotten durch verrauchte Clubs tanzte, ein Nokia 3310 in der Tasche und Kajal im Gesicht, der erinnert sich: ‘Apoptygma Berzerk’ waren der Soundtrack zu allem – zu Liebe, Drama, Endzeit und Afterhour. „Until The End Of The World“ lief auf Repeat, während irgendwo zwischen Cyber-Goth und Emo-Frisur die Welt zwar unterging, aber verdammt gut dabei klang.
Und jetzt? 23 Jahre später sind die Norweger zurück mit einer Neuauflage, die so klingt, als hätte man den Club der Nullerjahre entstaubt, mit LED-Lichtleisten aufgehübscht und wieder auf volle Lautstärke gedreht. „Until The End Of The World” als 2025er Version erscheint am 31. Oktober 2025 – pünktlich zu Halloween, damit wir wissen, was wir tun müssen: tanzen, bis die Nebelmaschine streikt. Pitch Black Drive Productions hat hier also tief in die Zeitmaschine gegriffen und die wichtigsten Mixes aus der 2002er-Ära ans Tageslicht (oder besser: Nachtlicht) befördert – von Ladytron über Schiller bis Martin Eyerer. Alles, was damals auf zwei verschiedenen CD-Versionen verteilt war, kommt jetzt gebündelt digital zurück – inklusive Extended-Mixes, einer Akustik-Version (!) und einer frischen Portion Retro-Gänsehaut.
Damals, als Myspace noch König war und USB-Sticks Science-Fiction, war „Until The End Of The World“ ein musikalischer Meilenstein zwischen Futurepop und EBM – und Stephan Groth der Prophet im Nebel. Heute, 2025, klingt das Stück wie eine Botschaft aus einer besseren Club-Zeit: kraftvoll, emotional, mit jener bittersüßen Eleganz, die man nicht einfach remixen kann. „APOP LOVES YOU!“ schreiben sie – und wir lieben sie zurück. Also aufdrehen, alte Fotos mit silbernem Lidschatten rauskramen und abtauchen in die Zeit, als das Ende der Welt noch eine Tanzfläche hatte.