Was bleibt, wenn nichts bleibt? 'Alpha Haunt' (vormals The Aenigmachine) beantwortet diese Frage mit einem Schulterzucken, einer düsteren Synth-Melodie und einem sanften Hauch von Existenzkrise. Nihilarian, das neue Dark Ambient/Dungeon Synth-Album von Zoltan B. Aenigma, ist ein musikalischer Abgesang auf alles, was wir einst für wichtig hielten – und dabei so atmosphärisch, dass man fast vergisst, dass auch diese Klänge irgendwann im Vergessen aufgehen werden.
Mit sieben Stücken, die klingen, als hätte ein philosophierender Schatten sie in einer alten Fabrikhalle zwischen rostigem Stahl und verstaubten Erinnerungen komponiert, zieht Nihilarian die Hörer*innen in eine Welt, in der Bedeutung überbewertet und Melancholie zur höchsten Kunstform erhoben wird. Ob Echoes of Emptiness, Archive of Nothing oder Fading into the Void – jedes Stück ist eine kleine musikalische Meditation über die Schönheit der Vergänglichkeit.
Hier gibt es keine dramatische Katharsis, keine aufrüttelnden Erkenntnisse, nur das leise Flüstern einer staubigen Vergangenheit, das sanfte Rieseln der Zeit durch die Ritzen des Vergessens. Und doch, oder gerade deswegen, fühlt sich Nihilarian so befreiend an – als würde man endlich loslassen, tief durchatmen und akzeptieren, dass das Universum sich auch ohne unseren ständigen Sinnsuche-Koller weiterdreht.
Wer also bereit ist, sich in dieser sanft vor sich hin erodierenden Klanglandschaft zu verlieren, kann Nihilarian seit gestern dem 4. Februar 2025 in die Playlist des eigenen Nihilismus aufnehmen. Denn wenn schon alles vergeht, dann wenigstens mit Stil und einem großartigen Soundtrack.
Alpha Haunt lädt ein zur melancholischen Leere: „Nihilarian“ veröffentlicht!

Schweigen, das spricht – ‘Silenzio’ von Selenia verzaubert mit poetischer Dunkelheit

Manche Veröffentlichungen schreien dir ins Gesicht, andere flüstern dir Geheimnisse zu – und dann gibt es 'Silenzio' von 'Selenia', das sich wie ein dunkler Schleier über deine Seele legt und dir in betörend traurigem Italienisch ins Ohr haucht: „Du wirst mich nie wieder vergessen.“Die aus Rom stammende 'Selenia Ciuffoletti' ist scheinbar ein Multitalent par excellence – Fotografie, Malerei, Poesie, Make-up-Kunst, Musik, vermutlich auch überragende Pasta-Kochkünste (unbestätigt, aber bei Italienern immer möglich). Und jetzt liefert sie eine EP, die Schwere mit mediterraner Sinnlichkeit, elektr...
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Acht Jahre Funkstille – das ist in der Musikwelt eine halbe Ewigkeit. In dieser Zeit hätte man locker vier Comeback-Touren, ein Reunion-Drama und mindestens einen peinlichen EDM-Remix überstehen können. Doch 'Porcelain Dancer', das Solo-Projekt von Synthesizer-Guru und Analog-Maschinenbauer Yiannis D, hat sich für einen anderen Weg entschieden: Statt sich in nostalgische Selbstbeweihräucherung zu stürzen, hat er sich lieber in sein Labor aus blinkenden Dioden und klappernden Oszillatoren zurückgezogen. Herausgekommen ist 'A Documentary About Nightmares' – ein Album, das klingt, als würde Rober...