Schon auf seinem ersten Album "Dialog", das damals bei Pflichtkauf erschien, frönte Henrik Erichsen den Geräuschen und den damit eingehenden Feldaufnahmen. Mittlerweile zu Ant-Zen gewechselt, hat sich an dieser Vorliebe nicht viel geändert, genauso wenig wie an der etwas nüchternen Grundtendenz seiner Songs. Aber Ahnst Anders hat diesmal während des Entstehungsprozesses der Lieder darauf Wert gelegt, für alles offen zu sein und verschiedene Wege auszuprobieren. Daher auch der Titel des Albums, "Many Ways". Gleich zu Beginn drängt sich in "Something There" eine Reminiszenz auf, die durch die sich wiederholende, einfache Melodie und das ebenfalls immer wiederkehrende Sprachsample hervorgerufen wird. Die Rede ist von Pete Namlooks "Silence". Nicht gerade die schlechteste Referenz. "Dust" müsste eigentlich "Dark" heißen, so düster und bedrohlich, wie der Song klingt. Die Geräusche einer fahrenden Eisenbahn wirken hier eher irritierend, die Stimmensamples beängstigend. Neben dem Ambient liebäugelt Ahnst Anders auch gern mal mit trancigem Electronic, der nicht so finster, sondern dafür locker klingt und wesentlich mehr mit dem Rhythmus spielt. Es geht natürlich auch beides in Kombination. "Still Here" fängt melancholisch und langsam an, später kommt ein basslastiger Beat dazu und setzt das vorher gehörte in ein neues Licht. Schön ist auch der etwas sirenenartige Synthesizer in "Night & Day". "Many Ways" ist ein Album, das bei genauerem Hinhören sehr viel mehr preisgibt, als es anfangs den Anschein hat und damit auch etwas Zeit benötigt. Sehr gut gemacht, Herr Anders!