Wer etwas liebt, der kehrt irgendwann zum Ursprung seiner Liebe zurück. In meinem Fall ist es das Schreiben und Entdecken neuer Welten durch die Musik. Und es hat sich eine Menge aufgestaut, was erlebt und vertieft werden will. So durchforste ich alte Schätzchen, die das Zeug haben eine große Kostbarkeit zu werden. Und dieses Release steht gerade ganz oben.

Als ich auf das Cover zu „Party Monster“ schaute und dazu den Titel auf mich wirken ließ, rechnete ich mit einer Veröffentlichung, die sicher nichts für mich weibliches „Weichei“ ist. Aber ich wurde eines Besseren belehrt und vielleicht kann ich euch auf meiner Entdeckungsreise mitnehmen.

„Party Monster“ ist eine Single aus dem „12 Singles in 12 Months“-Projekt der Formation Aesthetic Perfection in Zusammenarbeit mit Jinxx von Black Veil Brides und dem ehemaligen Live-Mitglied Elliott Berlin.

Wer hier einen "Partysong" erwartet, liegt falsch.

Wenn du in den Spiegel schaust, kannst du deinen eigenen Anblick noch ertragen? Oder erschlägt dich dein Leben und du hast einfach nicht mehr die Kraft, die Hände zur Abwehr zu heben? Was immer dich erdrückt, war dabei, dich aufzufressen, deine Seele zu zerreißen. Aber dann hast du eine Möglichkeit gefunden, dich lebendig zu fühlen. Ist es nicht so?

Es ist deine Sucht und deine Sucht ist ein Teufelskreis. Sie ist Befreiung und doch der Strudel, der dich tiefer deinem schlimmsten Gegner entgegenstellt: dir selbst und deinem Kummer. Aber für den Moment – liebe Drogen, lieber Alkohol, liebe Sucht – für den Moment ist alles chic.

Doch du bist nah an der Hölle!

Party Monster ist ein Kampf mit den inneren Dämonen. Nüchtern? Alles kaum noch zu ertragen.

Mit dem Klavier steigt der Song sinnlich ein, schwach Synth untersetzt. Das süße Spiel mit dem Wahnsinn beginnt. Fordernde Beats und marschierende Drums wirbeln die Seele auf. Hoch und fast ekstatisch erhebt sich die Stimme, tanzt in ihrem Sarkasmus im Schicksalsreigen. Gemeinsam wachsen Sound und Gesang an, wie das was innen zerreißen will. Und das ist hörbar! Schräge Sequenzen wechseln mit fast lauernden Parts.

Das böse Flüstern, das du hörst, ist dein eigener Wahnsinn – biestig ruft das verlorene Tier in dir nach dem letzten Untergang. E-Gitarre und Drums treiben schließlich forsch voran. Du möchtest alles hinausschreien.

Wie eine tobende Welle zeigt sich der Sound, will dir schräg entgegenschlagen und zieht sich dann doch wieder lauernd zurück. Es gibt keinen Ausweg oder ist da noch die letzte Chance, deine Seele zu retten? Oh süße Sucht!

Und schließlich wird die Stimme leidvoll klar. Ein letzter Ton vom Klavier. Dein Herzschlag. Stillstand.

Doch erneut bricht es rockig über dich hinweg. Du bist in diesem Kreis gefangen. Die E-Gitarren tanzen schräg, schräger. Die Drums untersetzen, was du bist, wer du bist, wo du bist. In diesem Kreis.

Und ein letztes Mal erklingt dieser Ton. Der letzte Klang des Klaviers.

Der Titel hat eine Emotionalität, die mitreißt und zur Dauerschleife einlädt.

Die groovigere Variante dazu ist der „Deadbeat Remix“.

Dumpfe Electrobeats tragen das gepeinigte Ich zum Rausch.

Kannst du das Biest in dir hören? Oh es knurrt wahrlich!

Der Sound groovt schräg auf trippelnden Drums. Du hörst das Biest! Du gehörst bereits ganz ihm, keine Flucht. Du bist irgendwo zwischen hier und dort und dir selbst und irgendwo. Tanz mit mir Schicksal! Oder nicht?

Es ist wieder da, das glasklare Klavier – die Offenbarung dessen, was du nicht sehen willst. Dein reiner Herzschlag, stetig, pochend… lässt den Titel ausklingen.

 

Ich bin beeindruckt von diesem Release und kann mich darin gerade ganz und gar finden. Vielleicht geht es euch genauso. Hört gerne mal rein!

05.02.2021

 

Self-Release

 

https://www.ästhetische-perfektion.net

https://www.aestheticperfection.bandcamp.com

 

01. Party Monster (feat. Jinxx)
02. Party Monster (Deadbeat Remix)