Nach 15 Jahren des Wartens ist es endlich soweit: Dominik Müller bringt mit 'Abyss Of The Past' ein Album heraus, das nicht nur musikalisch, sondern auch historisch ein echtes Schwergewicht ist. Geprägt von seinen Ursprüngen in der Industrieregion Oberschlesien und seinem aktuellen Schaffen in Berlin, präsentiert Müller hier eine Sammlung von Tracks und Remixen, die zwischen 2006 und 2009 entstanden sind – jetzt frisch gemixt und gemastert.
Das Album beginnt mit einem düsteren Dark Ambient-Intro, dem titelgebenden Track 'Abyss Of The Past', das die Atmosphäre eines verlassenen Stahlwerks heraufbeschwört. Direkt danach zieht Müller die Schrauben an: Mit Tracks wie 'Silesian Boy', 'Wajcha', 'Wunderwaffe' und 'Turn On, Turn Off, Fuck Off' beweist er, dass Industrial Techno noch genauso brachial und energiegeladen sein kann wie vor anderthalb Jahrzehnten. Die Remixe – unter anderem von Casual Violence, Exium, Paul Mac und Dan Fix – ergänzen die Originale mit neuen Facetten und treiben das Tempo manchmal so weit hoch, dass die Wände im Club ins Schwitzen geraten könnten.
Veröffentlicht wurde das Ganze über Müllers eigenes Label Furanum Records, das in Berlin seinen Sitz hat. Erschienen ist das Album als digitales Release auf Bandcamp – und für alle, die es gerne physisch mögen, gibt es eine C90-Kassette. Eine großartige Wahl, denn gerade die harten, industriellen Klänge des Albums entfalten auf dem analogen Medium ihre besondere Wirkung. Eine CD- oder Vinyl-Veröffentlichung gibt es hingegen nicht – ein wenig schade, denn gerade Vinyl hätte dem brachialen Sound sicher gut gestanden. Wer dennoch nicht auf ein physisches Format angewiesen ist, kann sich direkt in die Klangwelt von Abyss Of The Past stürzen und den Sound digital genießen.
Dieses Album ist weit mehr als nur ein Rückblick auf Müllers frühere Schaffensphase. Es ist ein Abschied von der Vergangenheit und ein Schritt in eine neue Ära. Mit 'Abyss Of The Past' zeigt Dominik Müller, dass die Verbindung aus Dark Ambient und Industrial Techno nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat. Ein Muss für alle, die es düster, dröhnend und voller Energie mögen. Mal sehen, was da noch so kommt!