AaRON gehören zu der Art von Bands, die man auch nach dem mehrfachen Hören des vorliegenden Albums nicht so recht einordnen kann. Klassisches Songwriting trifft auf elektronische Spielereien und zusammengehalten wird das Ganze durch die eindrucksvoll einzigartige Stimme von Simon Buret. Wie der Name des Sängers es vermuten lässt, kommt die Band aus Frankreich. AaRON ist ein Duo, das in seiner Heimat vor allem bekannt geworden ist durch den Einsatz des Songs ‚U-Turn (Lili)’ im Film ‚Keine Sorge, mir geht’s gut’. Was zeichnet AaRON nun aus? Das lässt sich ziemlich genau beschreiben. Da wäre einmal diese herzergreifende Traurigkeit wie in ‚Lili’ oder auch ‚Beautiful Scar’. Dann natürlich der innovative, dezente Einsatz von Elektronik, einmal um wie im ‚O-Song’ oder ‚War Flag’ in der Songstruktur zu dramatisieren ein anders Mal nur um die klassischen Instrumente prominent hervorzuheben wie bspw. in ‚Angel Dust’. Dominant hört man über das Album hinweg immer wieder das Klavier, das gekonnt das Gesamtkonzept begründet. Die Stimme von Buret veredelt schließlich, was sein musikalischer Partner Olivier Coursier in die dreizehn Songs an Herzblut hineingelegt hat. Klingen kann das einmal traurig verletzt, dann wieder gequält verwundet, verträumt abwesend oder einfach geradeheraus erzählend. Kraftvoll intoniert bis kehlig zerbrochen, alles ist dabei. Sicherlich denkt man dabei stellenweise an die eine oder andere bekannte Stimme, einen durchgehenden Vergleich gibt es glücklicherweise nicht. Im einen Eindruck der dargebotenen Musik zu bekommen, eignet sich vielleicht ‚Lost Highway’ am besten, das in den ersten vier Minuten wie eine konventionelle Ballade erscheint bevor sich der Song elektronisch frickelig in eine komplett andere Richtung dreht. ‚Artificial Animals Riding on Neverland’ ist ein beachtliches Debüt mit Potenzial zum Großen. Eindrucksvoll beweisen die beiden Franzosen, dass alternative düster-angehauchte Pop-Musik nicht immer aus England kommen muss. Nach vielen weiteren Durchläufen der CD fällt es mir noch immer schwer den passenden Vergleich zu finden, allerdings kristallisiert sich mehr und mehr heraus, dass diese Platte auf jeden Fall in meiner persönlichen Top Ten des Jahres landen wird.