Wer am 6. August in den Himmel schaut, sieht vielleicht nur harmlose Schäfchenwolken – doch genau an diesem Tag vor 80 Jahren wurde die Welt eine andere. Hiroshima ging in Flammen auf, und A Primitive Evolution lassen mit ihrem neuen Video zu Dead Skies nun exakt an diesem düsteren Jahrestag den nuklearen Wahnsinn wiederauferstehen – visuell, musikalisch, eindringlich.
Der Song stammt zwar schon aus dem Jahr 2018 und vom Album Becoming, aber seine Aktualität ist beklemmender denn je. „Wir haben Dead Skies vor sieben Jahren geschrieben, aber angesichts der Weltlage war es an der Zeit, das Thema wieder aufzugreifen“, sagt Frontmann Brett Carruthers. Und das gelingt der kanadischen Dark-Alternative-Rock-Band auf schaurig-schöne Weise: Das Video vereint Live-Mitschnitte voller Adrenalin (gefilmt von Jonathan Craig) mit historischen Aufnahmen von Atomexplosionen – eine visuelle Mischung, die einem regelrecht die Luft abschneidet. Regie führte übrigens Owen Mackinder von The Birthday Massacre, bei denen Carruthers seit 2019 den Bass zupft – was die Sache zur familiären Label-Angelegenheit macht (Metropolis Records sei Dank).
Musikalisch ist Dead Skies ein brodelndes Biest zwischen Industrial, Rock und Apokalypse, irgendwo zwischen Nine Inch Nails, Ministry und dem elegischen Wahnsinn von Tool. Hymnisch, schwer, aber nie stumpf – vielmehr zieht der Track seine Kraft aus genau jener Unruhe, die er beschreibt: Zerstörung, Überleben, und die fragile Hoffnung, dass alles nochmal gut gehen könnte. Wer das Ganze live und ungefiltert erleben will, kann sich den 16. August im Kalender anstreichen: Da wird Dead Skies in der TD Music Hall in Toronto live gezündet – als Teil eines dunkelbunten Vier-Band-Abends, der dem Sommer ordentlich die Sonne aus dem Gesicht schlägt.
A Primitive Evolution: Neues Video zu Dead Skies – Zwischen Gitarrenhölle und Weltuntergang

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