Die Vermischung von verschiedenen Genres ist mittlerweile kein Thema mehr. Da wurde schon alles durch den Mixer gejagt, was es gibt. Das Musiker-Hopping von einem Genre zum nächsten ist zwar auch nicht mehr wirklich erstaunlich, aber meistens Teil einer stetigen Entwicklung. Im Fall von 100Blumen ist der Sprung von Grindcore, Metal und Punk hin zu Noise aber doch ein recht großer. Manch einer mag all diese Stile als Krach zusammenfassen, doch die Unterschiede sind extrem. Das reicht von der Botschaft der Songs über die Instrumentierung bis hin zu so etwas Essentiellem wie dem Vorhandensein einer Melodie. Der Initiator des Projekts 100Blumen, der früher unter anderem für eine Punk-Band ins Mirko grölte, entdeckte vor ca. 10 Jahren den Industrial für sich und gründete später sogar sein eigenes Label Le Petit Machiniste. Nun startet 100Blumen mit "In Floriculture There Is No Law!" den ersten großen Angriff über Ant-Zen. Dabei geht er besonders schonungslos zu Werke. Mag man beim Projektnamen noch an etwas Niedliches denken, wird schon beim Cover mit der Blumengranate klar, dass hier etwas Explosives drin steckt. Purer Noise schraubt sich durch die Gehörgänge und fördert den Tinitus. Hinzu kommt noch ein deftiger Beat und fertig ist die Bombe. Das Ergebnis erinnert manchmal ein wenig an Sonar, lässt sich aber dann doch nicht so einfach vergleichen. Viele der Songs sind sprichwörtliche Clubsmahser. Da bleibt kein Auge trocken. Mit "The Herb" fängt alles noch oszillierend, dröhnend aber recht harmlos an. Doch schon beim zweiten Track, "Evil Seed", besteht dann höchste Lärm-Ansteckungsgefahr. Ab hier steigert sich 100Blumen in eine Art Aggressionstaumel. Der wird zwar ab und an etwas verlangsamt, hört aber nicht mehr auf. Die Songs sind stets klar strukturiert, ufern aber unterschiedlich aus. Wahrscheinlich je nachdem, wie sich Herr 100Blumen im Griff hatte. Reicht noch nicht? Richtig! Für die endgültige Vollendung des Werkes fehlen noch Remixe. Die steuern Asche und Morgenstern, Twinkle sowie Nin Kuji bei. Die kochen wiederum ihr eigenes Süppchen, bleiben aber schön auf der Aggressionsschiene. So gibt es wenig an "In Floriculture There Is No Law!" auszusetzen, bis auf das Spiel mit den zig leeren Tracks am Ende der CD, damit dann nach endlosem Warten ein Hidden Track zum Vorschein kommt. Aber ansonsten kann man in vollen Zügen genießen.