Mit „The Focus“ legen die Absurd Minds ihr mittlerweile drittes Album vor und immer noch wird die Band mit der früheren Schaffensphase und den Produktionen vergangener Tage von Project Pitchfork verglichen. So geschehen erst wieder neulich in einem der drei Szene-Mags und es ist mir ehrlich gesagt unverständlich, wie man zu so einem Schluss kommen kann, so man schon ein paar Jahre in dieser Szene involviert ist und sich das Album in voller Gänze zu Gemüt geführt hat. Und genau dort liegt meine Vermutung, dass die entsprechenden Alben auf Grund einer wahren Veröffentlichungsflut zeitlich gar nicht so genau unter die Lupe genommen werden und es dann zu solchen Bemerkungen kommt. Wer die vorangegangenen Werke der Band kennt und sich nun den aktuellen Longplayer der Band anhört, der wird feststellen, dass die Band durchaus ihren eigenen Stil gefunden hat und Szenetechnisch durchaus ihre Unabhängigkeit erreicht und auch bewiesen hat. Besonders schön und gelungen ist auch wieder das Bandtypische Artwork des Booklets und der Cover geworden, für das die Band traditionell selbst verantwortlich zeichnet. „The Focus“ wartet mit 13 Tracks auf, die allesamt im typischen und sehr eigenem Stil der Band daherkommen und die man sich zig mal hintereinander anhören kann, ohne das sie nerven würden. Das vorausgekoppelte „Master Builder“ (Track 08) und das auf dieser Maxi auch schon enthaltene Stück „The Question“ (Track 11) sind im nachhinein gesehen schon absolut richtungsweisend für das nun erschienene Album gewesen, welches mit „Herzlos“ (Track 07) einen absoluten Hit im Gepäck hat. „Herzlos“ ist dann, wie der Name schon vermuten lässt, auch ein deutschsprachiger Song, der wiedereinmal mehr zeigt, dass man sich auch in unserer Muttersprache genial artikulieren kann, ein wirkliches Schmankerl zwischen dem eh gut gemachten restlichen Material des Albums. Wie in letzter Zeit üblich, gibt es auch von diesem Album eine limitierte Version, die auf schlappe 2000 Copies beschränkt ist. Diese Limited Edition, die mir freundlicherweise zur Rezension zur Verfügung gestellt wurde, enthält außer dem regulärem Album „The Focus“ noch eine zweite CD, mit dem Titel „Out Of Focus“, sowie einen Aufkleber und eine handsignierte Autogrammkarte. Als kleine Besonderheit ist jede limitierte Doppel-CD handschriftlich durchnummeriert, ich habe Exemplar 1530 of 2000. Die zweite CD enthält insgesamt fünf Mix/Remixe von dann wiederum fünf auf dem Album befindlichen Stücken. Zwei dieser Interpretationen liefern die Absurd Minds mit dem Rough Mix von „The Question“ (Track 01/CD 02) und dem 2nd Offer-Mix von „I Offer It Just Once“ (Track 05/CD 02) gleich selbst ab, die restlichen Mixe kommen dann von SFOR Crime, Zenter und Splendid Isolation, einer Nachwuchsband. Ein gelungenes Machwerk, bei dem es relativ schwer fällt einzelne Songs, abgesehen von „Herzlos“ hervorzuheben, da die Songs allesamt so etwas wie einen Ohrwurmcharakter besitzen und sich harmonisch aneinandergereiht zu einem gesamten ganzen zusammenfügen, auch ohne die Bonus-CD der Limited Edition ein absolut empfehlenswertes Album, bei dem mir dann allerdings bei allem Lob doch die ein oder andere, gerade auch Soundmäßige Abwechslung fehlt, sonst jedoch absolut Top, allen Pitchfork-Vergleichen zum trotz.