anstrengend, monoton, nervig, eigenwillig, konsequent, kompromisslos, gleichförmig… all diese Begriffe kommen mir in den Sinn, wenn ich mir das Werk „Iter“ von dem quasi namenlosen Projekt ][|][ anhöre. Durch einige Recherche stieß ich darauf, dass sich hinter diesem Zeichenkonstrukt ein Franzose verbirgt, der in Noise-Kreisen bereits als „L’Idiot Du Village“ bekannt ist. Zeichneten sich seine bisherigen Werke durch Experimentierfreude und Klangexperimente aus, so ist hier fast so was wie das Gegenteil der Fall: „Iter“ besteht aus montonen Drone-Flächen, welche der Bezeichnung Noise nicht mehr so ganz gerecht werden. Die einzelnen, namenlosen Stücke haben keinen richtigen Anfang und ebenso kein richtiges Ende – sie sind einfach da und weisen sich nicht gerade durch Strukturiertheit aus. Es gibt keine (oder kaum nennenswerte) erkennbare Höhen oder Tiefen, was der gesamten Veröffentlichung die Varianz nimmt. Monotoner Gleichklang bestimmt das Bild, formloses Dröhnen und Rauschen dominiert. „Iter“ ist eine Abkürzung und steht für „International Thermonuclear Experimental Reactor“, welches ein internationales Kernfusionsprojekt ist. In Zeiten der Atomenergie scheint sich ][|][ darin zu versuchen, das Geräusch der Maschinen eines Kernreaktors nachzubilden. Dies tut der Franzose auch in aller Konsequenz und dieser durchaus mutige Schritt ist ihm hoch anzurechnen. Dennoch ist mir persönlich die Scheibe viel zu anstrengend, eigenwillig und kompromisslos… ich kann sie eigentlich nur den Hartgesottenen unter den Drone-Hörern empfehlen.