Wenn man schon auf zwei Kontinenten getrennt lebt, kann man doch mal wenigstens gemeinsam über Kälte singen – dachten sich vermutlich Tiffany aus Seattle und ihr französischer Mitstreiter von Vox Umbra. Am 24. Oktober 2025 erschien ihre Debütsingle „Cold Heart“, und selten klang emotionale Distanz so elegant verpackt in dunklen Wellen aus Synths, Beats und Melancholie.
Das Duo lebt das, worüber es singt: Isolation. Zwischen Nordamerika und Europa entstehen ihre Songs ausschließlich online – jede Note, jede Stimme, jedes Rauschen wandert durch Glasfaserkabel statt Studioflure. Das Ergebnis? Eine bittersüße Klanglandschaft aus Darkwave, kalter Elektronik und zwei Stimmen, die sich sehnsüchtig durch digitale Nebel tasten. „Cold Heart“ erzählt vom Auseinanderdriften, von Schweigen, das lauter ist als Worte, und vom Versuch, Nähe über Ozeane hinweg zu finden – ein Thema, das in einer Ära der Zoom-Romanzen und Chat-Schweigen erstaunlich gegenwärtig wirkt.
Auch visuell bleibt die Band ihrem Konzept treu: Das Video wurde in Seattle und Amiens gedreht – zwei Orte, die sich im Film begegnen, ohne sich je wirklich zu berühren. Zwischen grauen Stränden, verlassenen Straßen und Lichtblitzen wirkt alles wie ein eingefrorener Moment kurz vor dem Zusammenbruch. Es gibt keine klassische Handlung, nur Atmosphäre – dafür aber eine Menge davon. Musikalisch erinnert das Ganze an eine Kreuzung aus Cold Cave, Boy Harsher und einem Schuss französischer Tristesse. Düstere Synthflächen, pulsierende Drums und ein Hauch Retro-Futurismus verleihen dem Track eine hypnotische Sogwirkung. Es ist dieser Mix aus Emotionalität und technischer Distanz, der Vox Umbra zu etwas Besonderem macht – ein Duo, das die Sprachlosigkeit der Gegenwart in bittersüße Melodien übersetzt.
Und das Beste: Dies ist erst der Anfang. Eine EP ist auch schon angekündigt – und wenn „Cold Heart“ der frostige Vorgeschmack war, dürfen wir uns auf einen düsteren Winter mit Stil freuen.
Fernbeziehung im Darkwave: Vox Umbra debütieren mit „Cold Heart“
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