Einige Alben tauchen nach Jahrzehnten aus den Archiven auf wie ein längst verschollen geglaubtes Relikt – und klingen dabei, als wären sie nie weg gewesen. Myrna Loy’s „Time Says Helay“ ist genau so ein Fall: 1991 ein Kritikerliebling, heute ein digitaler Schatz, der beweist, dass Darkwave, Gothic, New Wave und Avantgarde kein Haltbarkeitsdatum kennen. Entstanden im legendären Conny Plank Studio, mit mehr Budget, mehr Zeit und noch mehr künstlerischem Mut als beim gefeierten Debüt, traf hier Atmosphäre auf Experimentierfreude – und die Szene jubelte.
„Time Says Helay“ war kein Album, das man nebenbei konsumierte. Es war ein Soundgeflecht aus Atmosphäre, Pop-Appeal und experimentellen Ecken, das in den Rezensionen von ME-Sounds bis Bravo gleichermaßen gefeiert wurde. Das Artwork von Kerstin Vieg und Olaf Meyer? Damals Kontroversen, heute Legende – 1991 gleich mehrfach zum Cover des Jahres gekürt und als Poster heiß begehrt. Myrna Loy tourten damals wie im Rausch: Support für And Also The Trees, vor Anne Clark in Köln, Slots auf dem Bizarre Festival, Noise Now, Rheinkultur und sogar in der WDR-Rocknacht. Wer sie live gesehen hat, erinnert sich vermutlich noch an diese Mischung aus kühler Eleganz und drängender Energie.
Und jetzt, 34 Jahre später, kommt das gute Stück erstmals digital – liebevoll aus dem Bandarchiv zusammengetragen, von Blank & Jones klanglich aufgefrischt und mit satten 13 Bonus-Tracks versehen. Live-Versionen, Rough Mixe, Dub-Varianten, B-Seiten – kurz: das Deluxe-Paket für alle, die damals dabei waren, und für alle, die sich ärgern, es verpasst zu haben. Ab dem 1. August 2025 gibt es „Time Says Helay“ als Download und Stream. Nostalgie? Ja. Aber eine, die frisch klingt wie am ersten Tag.
Darkwave-Klassiker kehrt zurück: „Time Says Helay“ von Myrna Loy im Re-Release

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Till Lindemann ist schon wieder da – und diesmal lässt er nicht nur Engel singen, sondern auch die Boxen beben. Heute erscheint nämlich seine neue Single 'Und die Engel singen' in voller Klangbreite, garniert mit zwei frischen Remixen von Virtual Riot und White Zoo. Wer also dachte, der Song könne nicht noch wuchtiger, elektronischer oder abgründiger werden, wird jetzt eines Besseren belehrt. Dazu gibt’s auch den Alas Caidas Remix von Hocico, der das Ganze noch ein Stück tiefer in finstere Electro-Gefilde zieht.Physisch wird das Ganze fast schon zur Sammelmission: Ob limitierte Picture Vinyl 7...