Schaut man sich die Fotos auf Zellers Albumdebüt "Audio Vandalism" an, so kommt man schnell zu der Annahme, dass einen hier etwas Krankes erwartet. Schließlich sind darauf verrottete und morsche Krankenhausräume und OP-Säle zu sehen. Auf "Audio Vandalism" versammeln sich elf Songs des Franzosen, die zwischen 2005 und 2008 entstanden sind. Wenn man dann hört, das Zeller sich von allen Arten subversiver Musik beeinflussen lässt (was nun wirklich viel sein kann), dann vermutet man schon, dass dieses Album außergewöhnlich klingen könnte. Und das tut es in der Tat. Zeller hat den Mixer angeworfen, in dem alles landet, was er für dienlich und subversiv genug erachtet. Breakcore, Junglecore, Industrial, Dubstep oder Electro werden so geboren. Aber dabei bleibt es nicht. Samples, melancholische Melodien und allerlei Geräusche kommen hinzu. Das Ganze wird neuerlich filetiert und auseinander genommen, bis dann der typische, nicht ganz einzuordnende Zeller-Sound entsteht, der schwer greifbar und noch schwerer zu beschreiben ist. Die Songs auf "Audio Vandalism" sind abnormal, ohne überzuschnappen. Das anfängliche Durcheinander nach dem ersten Hören des Albums entwirrt sich ziemlich schnell. Trotzdem ist das Album an manchen Stellen zu verspielt, dürfte aber gerade deshalb in Verbindung mit den schnellen Beats die Breakcore-Fraktion ansprechen. Also mal wieder etwas schwer kategorisierbares, wo mittendrin auch schon mal ein Rülpser zu hören ist. Na dann viel Spaß!