Liest man den Nachnamen des englischen Magiers und Scharlatans Aleister Crowley rückwärts erhält man den Namen yelworC und somit einen Namen den sich eine Band aus München einmal gab. Peter Devin (Peter Schiffmann) und Dominik Van Reich (Oliver Büttner) gründeten ihr Projekt Silvester 1987, soviel kurz zur Entstehung einer Band, die damals von Skinny Puppy und The Klinik beispielsweise inspiriert, heute selbst als Inspiration für diverse andere Bands herhält. 

Das bisher letzte Lebenszeichen musikalischer Art gab es 1994 mit einer 1988-1994 Collection, die damals als 2CD Release auf Celtic Circle Records erschienen ist. Nun ist es 2004 und dieses Kultprojekt kehrt mit einem neuen Album, 10 Jahre nach der letzten VÖ wieder auf die Bildfläche zurück und „Trinity“ ist erst der Anfang. Dieses Album bildet den Auftakt zu einer Triologie, die sicherlich neue Maßstäbe in diesem Genre setzen wird. Die Erstausgabe, so wie sie vor mir liegt gibt es im schicken Digipack und im Booklet werden dem Auge Illustrationen von Ingo Römling geboten, die allerdings nichts für sanfte Gemüter sind. Letzteres trifft aber in erster Linie für die Musik dieser Ausnahmeformation zu, die Sound-, Rhythmus- und Klangstrukturen mit Samples und eindringlichen Vocals paart, so das man sich dem Ende dieser Welt nicht mehr weit entfernt sieht. Für Fans dieser Musik ist Gänsehaut vorprogrammiert, die Songs entfalten teilweise eine Stimmung die wirklich schon als beängstigend empfunden werden kann, dies wiederum tut die Band aber in einer Art und Weise, wie es derzeit kaum mit anderen Acts vergleichbar ist. 

Erstaunlich auch wie diese Band es schafft einen erkennbaren Minimalismus so rüberzubringen, das man ihn nicht als solchen empfindet. „Trinity“ zeigt in ca. 77.00 Minuten Gesamtspielzeit in Form von 16 Tracks auf, das diese Band nichts an Potential verloren hat und sie sich auch noch nicht bereit erklärt, sich in Kultstatus Ruhm und Ehre Gehabe zu sonnen. Stillstand ist der Untergang und somit schauen wir nach vorn und sehen den folgenden Teilen dieser Triologie gespannt entgegen. Für den Moment ist man mit dem vorliegendem Album jedoch erst einmal bestens versorgt. Obwohl manch ein Song dieses Albums es wahrscheinlich schon verdient hätte hervorgehoben zu werden, spare ich mir das an dieser Stelle auf, da diese CD am Stück gehört einen so respektablen Eindruck hinterlässt, den ich dem Hörer nicht nehmen möchte. 

Ich gebe relativ selten Tipps ab, jedoch diese CD empfehle ich allen Dark Electro Fans wärmstens, etwas vergleichbares fällt mit momentan ehrlich gesagt nicht ein.