Eigentlich wussten wir so gut wie nichts über 'Years Of Messages', als wir auf Bandcamp über das Release 'The Bitterness of Love & Obsession' stolperten. Keine große Online-Präsenz, keine Interviews, keine weiteren Infos – nur der Hinweis, dass das Projekt aus São Paulo, Brasilien stammt. Das weckte natürlich auch unsere Neugier. Die ersten Hörproben klangen ganz vielversprechend: düster, emotional, treibend. Es war klar, dass hier ein frisches Dark-Electro-Projekt am Start ist, das Aufmerksamkeit verdient. Also beschlossen wir, diesem Werk ein paar Zeilen zu widmen – und wurden nicht enttäuscht. Oder besser gesagt: nicht ganz.
Schon mit dem ersten Track, 'She', wird klar, dass hier keine halben Sachen gemacht werden. Die hämmernden Beats und düsteren Synthie-Linien tragen einen in eine Atmosphäre aus Schmerz und Sehnsucht. Allerdings fehlt den Songs oft ein echter Höhepunkt – sie plätschern gefällig vor sich hin, ohne dass es den einen Moment gibt, der so richtig fesselt. Stattdessen bewegt sich das Album eher auf einem konstanten, atmosphärischen Level, was einerseits angenehm ist, andererseits aber auch dafür sorgt, dass sich einige Tracks schwer voneinander abheben lassen. Der Gesang des Projekts nimmt dabei eine interessante Sonderrolle ein. Während andere Bands in diesem Genre oft auf verzerrte Vocals oder aggressiven Gesang setzen, bleibt 'Years Of Messages' hier zurückhaltender. Der Sänger wählt eine eher sprechende Stimme, die die Tracks untermalt, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Gesang im klassischen Sinne ist es nicht, sondern eher eine Erzählweise, die durch leichte Effekte verfremdet wird – gerade genug, um sich ins Klangbild einzufügen, aber nicht so stark, dass sie weit von der ursprünglichen Stimme entfernt ist. Das hat Charme, aber an manchen Stellen hätte ein mutigerer Umgang mit der Stimme für mehr Dynamik sorgen können.
Die Vielfalt der 16 Songs ist dennoch beeindruckend. Von der erbarmungslosen Direktheit von 'Obsession' über die nihilistische Schwermut in 'Nothing Really Matters' bis hin zu der melancholischen Endgültigkeit von 'Goodbye' – jedes Stück hat irgendwie seine eigene Identität, auch wenn die erwähnte Zurückhaltung in der Produktion dafür sorgt, dass die Songs stilistisch doch sehr nahe beieinanderbleiben. Musikalisch zeigt 'Years Of Messages' hier eine Reife die doch beeindruckt. Die Produktion ist dicht und detailverliebt, ohne dass die rohe Energie der Songs verloren geht. Es gibt Momente, die direkt aus einem Underground-Club stammen könnten, in dem der Bass die Wände vibrieren lässt, doch ebenso gibt es intime, fast fragile Passagen, die den emotionalen Kern des Albums unterstreichen. Mein persönlicher Favorit ist 'I’m Not Real'. Der Song hat eine hypnotische Qualität, die mich begeistert hat, eine perfekte Balance aus Melancholie und treibender Elektronik.
Alles in allem ist The Bitterness of Love & Obsession ein Album, das nicht unbedingt durch große Überraschungen besticht, aber durch seine Ehrlichkeit und emotionale Intensität überzeugt. Es fordert keine lauten Ausbrüche oder überzogene Effekte, sondern setzt auf Zurückhaltung und eine düstere, melancholische Atmosphäre, die sich vor allem an Fans von introspektivem Dark Electro richtet. 'Years Of Messages' liefert hier ein Werk ab, das man vielleicht nicht in Dauerschleife hört, das aber dennoch ein emotionales Statement setzt. Ein mutigerer Umgang mit der Stimme und etwas mehr Dynamik in den Songs könnten das Potenzial des Projekts in Zukunft noch weiter entfalten.
Years Of Messages - The Bitterness Of Love & Obsession

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