Das deutsch-amerikanische Trio meldet sich nach fast zwei Jahren mit neuem Material zurück. Man war ja auch gut beschäftigt: Nach der Veröffentlichung von Kerion Celsi im Mai 2003 zog man mit KIEW durch Deutschland, 2004 die Arbeit an neuen Ideen und im November noch eine US-Tour. Nun gehen Y-LUK-O Anfang April mit „Elektrizitätswerk” in die dritte Albumrunde. Es ist ihre erste Veröffentlichung auf Final Dusk Records in Kooperation mit ihrem amerikanischen Label Lukotyk Records. An Innovation und Experimentierfreudigkeit mangelt es der Band nicht, was schon die beiden Vorgängeralben zeigten. Die Nähe zu Elektro- und Industrial ist geblieben; dies macht sich vor allem bei Stücken wie „Electricity“ oder „Bombing:Sierra“ bemerkbar. Der deutschsprachige Song „Ein Lied von der Freiheit“ ist ebenfalls sehr elektronisch, und mit seinem eingängigen Text und Beat absoluter Tanzflächenbombast. Während bei dem Vorgänger „Kerion Celsi“ der Einsatz von Gitarrenriffs und –samples in den Hintergrund rückten, wird er dank Siegfried Grampe diesmal zum unverwechselbaren Stilmittel. Bemerkenswert sind die musikalischen Einflüsse, die bei diesem Album aufgegriffen werden. Recht unvermittelt finden sich Stücke wie „Dandelion’s Dream“ mit orientalischen Sequenzen, eingebettet zwischen klassischer Instrumentierung und Elementen elektronischer Natur, oder das swingige „The singing bard“. Und noch mehr Abwechslung: Yluko, Leonardo von Leibnitz und Siegfried Grampe wechseln sich mit den Vocals ab. Dies verleiht dem jeweiligen Stück einen noch eigeneren Charakter. Mein persönliches Highlight ist „Fallen down“. Hier finden sich treibende Beats vom Feinsten, gepaart mit Samples, um kurz darauf von einer neuen Synthiesequenz unterbrochen zu werden. Insgesamt wieder ein sehr eigenständiges Werk aus dem Hause Lukotyk Records, dass schon einmal mehr gehört werden will. Die sehr dichten Soundstrukturen, die durch einschneidende Breaks, Tempoänderungen oder ein jähes Ende zerrissen werden, die Einflüsse anderer Musikstile, die dominante E-Gitarre.. Es wirkt zunächst wie ein buntes Potpourri, dass sich allerdings mit ein wenig Muse als innovatives und gewagtes Album entpuppt. Wer schon mal vorhören will: www.finaldusk.com/preview