Düster klingt es einem entgegen, legt man das zweite Album von Xebox in den Player. Das Solo-Projekt von Sinisa Djomlija ist für seinen Industrial bekannt, der zwar stürmisch und aggressiv klingt, aber dennoch klare Strukturen aufweist. Also keine Spur von willenlosem Krach oder ungeformtem Gebrüll. Wie um diesen Leitsatz zu verdeutlichen, wird man am Anfang von "...and we have a future" mit dem Song "Abomination" als eine Art dunkel-melodisches Intro verwöhnt. Xebox machte schon mit seinem ersten Album "Mechanical Structures" von sich reden und konnte sogar Vergleichen mit etablierten Szenegrößen standhalten. Warum, das wird leicht verständlich, wenn man sich etwa "Snaga" anhört. In bester Sonar-Manier wird hier brachialer Noise ohne Gesang in eine rhythmische Form gepresst. Da müsste selbst Großmeister Ivens sich in Ehrehrbietung verneigen. Doch anders als sein vermeintliches Vorbild schafft Sinisa Djomlija ein breiteres Spektrum und öffnet sich somit mehr Einflüssen. Man verspürt nahezu noch Einwirkungen des guten alten Elektro-Industrial, der weniger herausfordernd und dafür melodiöser ist. Zwischen Krachern wie "Industrial Pop" findet man deshalb immer wieder Ausreißer wie "Toxic Trash", das etwas verspielter ist oder wie "Bizarre Construction", das sehr melancholisch und zurückhaltend wirkt. "...and we have a future" ist damit ein sehr abwechslungsreiches Album, das sich nicht nur reine Industrial- und Noise-Freaks anhören sollten.