Wumpscut - Evoke

Alte :Wumpscut:-Fans müssen sich wohl oder übel damit abfinden, dass Rudy Ratzinger nicht mehr zu seinem ursprünglichen Sound zurückkehren wird. Obwohl man niemals nie sagen soll. Sind wir mal ehrlich, würde :Wumpscut: heute immer noch nach "Black Death" oder "Soylent Green" klingen, würde es keiner mehr hören können. So hat Rudy R. das einzig richtige gemacht und seinen eigenen Weg eingeschlagen. Mit dieser Eigenwilligkeit muss man allerdings auch Dämpfer hinnehmen. Das letzte Album "Bone Peeler" wurde von vielen als bislang schwächstes Wumpscut-Release tituliert. Ziemlich genau ein Jahr später hat :Wumpscut: nach einer Arbeitsphase von nur zwei bis drei Monaten die nächste Platte fertig. Der Neuling trägt den Namen "Evoke" und wird von Fans und Kritikern skeptisch beäugt. Ist "Evoke" nur ein "Bone Peeler"-Plagiat oder zaubert Rudy R. diesmal wieder und greift tief in die Trickkiste? Eine Neuerung ist der Zuwachs zur :W:-Familie durch Jane M., die dem Projekt ihre Stimme für einige Songs leiht. Ihr hoher und für :W: eher poppiger Gesang stellt einen gelungen Kontrast zu Rudy und Clara S. dar, die bisher allein für die Vocals verantwortlich waren. Somit hält mit Jane M. ein weiterer Faktor in :Wumpscuts: Musik Einzug, der den Sound noch weiter von alten Klängen entfernt. Gleich im Opener "Maiden" wird man an die neue Stimme herangeführt. Mit langsamen Tempo und belangloser Melodie nicht gerade die perfekte Eröffnung. Ein bisschen mehr Power bietet da schon "Churist Churist", zu dem es auch einen Remix Contest gab. Die Ergebnisse kann man auf der limited Edition bewundern. Mit Rudys rauem Gesang, schnellen Beats und dem typischen :W:-Sound hat der Song endlich wieder das Potential, dem Volk auf dem Tanzparkett einzuheizen. Danach wird es schon wieder ruhiger. "Don't Go" und der Titelsong "Evoke" sind zwar schöne und beschauliche Elektro-Songs, bleiben aber nicht wirklich im Gedächtnis hängen. Ähnlich verhält es sich mit dem Instrumentalstück "Tomb". Aus der Lethargie wird man erst wieder bei "Breathe" gerissen. Mit provozierenden bzw. nachdenklich stimmenden Samples und treibendem Rhythmus endlich ein weiteres Highlight auf "Evoke". In die gleiche Kerbe stößt dann auch "Rush", das ein wenig an die früheren :W:-Tage erinnert. Auch wenn das folgende "Perdition" wieder zu den langsamen Vertretern zählt, so besitzt der Song doch eine äußerst eingängige Melodie, die sehr gut mit Rudys kratzigem Gesang harmoniert. Wem das alles nicht reicht, der kann zur Box oder zum limitierten Doppelalbum greifen, die noch diverses Zusatzmaterial liefern. :Wumpscut" hat sich im Laufe der Zeit gewandelt und dieses neue musikalische Erscheinungsbild wird genau so seine Anhänger finden, wie der damalige Brachialsound. Leider kann der neue Sound nicht vollends überzeugen, aber Rudy R. tüftelt bestimmt schon wieder in seinem Studio an neuen Ideen und wer weiß, was noch für Überraschungen auf uns warten?

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