Wer 'Womb' gehört hat, weiß: Womb schrauben ihre Tracks nicht zusammen, sie zerlegen sie rückwärts aus postindustriellen Alpträumen und lassen sie dann mit einem Lächeln wieder auferstehen. Nun steht mit Womb II seit dem 20. Juni 2025 der zweite Streich bereit – und dieses Mal geht es weniger um Gott, mehr um Wahnsinn. Weniger Rückzug ins Ich, mehr finaler Kontrollverlust auf dem Betonboden eines illegalen Clubs.
Das in Brüssel beheimatete Projekt bleibt seinem kompromisslosen Stil treu: Basslinien, so aggressiv wie ein schlecht gelaunter Zahnarztbohrer, treffen auf marschierende Maschinenrhythmen und ein Chaos aus Hall, Verzerrung und Vocals, die irgendwo zwischen Hilfeschrei und Predigt pendeln. Womb wollen nicht gefallen – sie wollen aufrütteln, schockieren, und vielleicht auch kurz die Realität sprengen. Und das gelingt ihnen. Die beiden Originaltracks „Was It About Power?“ und „Circle Filth“ legen gleich los, als müsste ein Exorzismus durchgeführt werden. Danach dürfen vier internationale Gäste das klangliche Wrack auf ihre Weise ausschlachten – und zwar mit hörbar viel Freude an der Zerstörung: Ricardo Laine schickt alles in ein fast technoides Fieberdelirium, Videotraum lässt die Sirenen wimmern, während Unconscious und EKATA ihre Remix-Interpretationen mit chirurgischer Härte und rhythmischer Präzision auf die Hörerschaft loslassen.
Als letzter Akt bleibt „Born Again, Fragmented“ – ein ambientes, düsteres Stück, das wirkt, als hätte man nach dem Zusammenbruch kurz die eigene Seele wiedergefunden, nur um festzustellen, dass da nur Fragmente übrig sind. Aber schöne Fragmente. Die vollständige Veröffentlichung ist seit dem 20. Juni draußen, „Circle Filth“ gab’s vorab bereits zum Streamen – und wer spätestens jetzt denkt, dass der Titel beunruhigend ehrlich klingt, liegt nicht falsch. WOMB II ist kein Album zum Nebenbei-Hören. Es ist eine Klangtherapie mit Vorschlaghammer.
Womb sprengen die Realität: 'Womb II' jetzt erschienen

Minuit Machine mit neuem Video zu „Queendom“

Wer sich in den letzten Jahren durch die dunkleren Gefilde der elektronischen Musiklandschaft bewegt hat, kam an 'Minuit Machine' nur bedingt vorbei. Mit dem unverkennbaren Sound aus treibenden Beats, melancholischer Kühle und verletzlicher Stärke hatte sich Amandine Stioui längst einen festen Platz im modernen Coldwave-Universum erarbeitet. Nun melden sich das Projekt mit einem neuen Video zurück, das nicht nur musikalisch, sondern auch visuell unter die Haut geht: „Queendom“, inszeniert von M4R4, ist da – und es ist mehr als nur ein Musikclip.Statt bloßer Bildbegleitung zur Single bietet „Qu...
Electronic Dance Art Festival: Back from the Dead mit Suicide Commando, Das Ich & Co!

Na da schau mal an – totgesagte tanzen länger! Nachdem das Electronic Dance Art Festival 2024 krachend an der Realität zerschellte wie ein überambitionierter Future-Pop-Act beim Live-Gesang, ist es 2025 plötzlich wieder quicklebendig. Und nicht etwa mit einem schüchternen „Wir versuchen’s mal in kleinerem Rahmen“, sondern mit einem Line-Up, das aussieht wie die EBM-Version von „The Avengers“ – nur mit mehr Leder und weniger Moral. Am Samstag, den 27. Dezember 2025, wird die Neue Stadthalle Langen zum Epizentrum für Freunde finsterer Frequenzen: Auf der Bühne stehen niemand Geringeres als Suici...