Wer sich in den letzten Jahren durch die dunkleren Gefilde der elektronischen Musiklandschaft bewegt hat, kam an 'Minuit Machine' nur bedingt vorbei. Mit dem unverkennbaren Sound aus treibenden Beats, melancholischer Kühle und verletzlicher Stärke hatte sich Amandine Stioui längst einen festen Platz im modernen Coldwave-Universum erarbeitet. Nun melden sich das Projekt mit einem neuen Video zurück, das nicht nur musikalisch, sondern auch visuell unter die Haut geht: „Queendom“, inszeniert von M4R4, ist da – und es ist mehr als nur ein Musikclip.
Statt bloßer Bildbegleitung zur Single bietet „Queendom“ ein kunstvoll konstruiertes Spiegelspiel. In einem Setting aus Retro-Ästhetik, TV-Monitoren und Camcorder-Feedback entfaltet sich eine visuelle Metapher für das eigene Innere, für Identität, Verletzlichkeit und Macht. Minuit Machine rahmen ihr „mentales Königreich“ in alten Röhren und lassen es in Schleifen flimmern, als würde die Vergangenheit ständig neu verhandelt werden. Der Track selbst ist so bittersüß wie ein letzter Tanz auf dem kalten Boden der Realität: elektronisch klar strukturiert, vokal intensiv und textlich gewohnt introspektiv. Das Duo bleibt sich treu – und schafft es dennoch, neue emotionale Tiefen auszuloten. Empowerment, aber leise. Stärke, aber mit zitternder Stimme.
„Queendom“ wirkt wie eine Einladung, sich mit sich selbst zu konfrontieren – mit all den Widersprüchen, Spiegelungen und Fragmenten, die in einem selbst wohnen. Und ganz nebenbei liefert das Video ein ästhetisches Erlebnis, das selbst auf dem alten Röhrenfernseher noch glüht. Ab sofort ist das Musikvideo online – und ein Muss für alle, die sich gern verlieren, um sich selbst wiederzufinden.
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Minuit Machine mit neuem Video zu „Queendom“

Womb sprengen die Realität: 'Womb II' jetzt erschienen

Wer 'Womb' gehört hat, weiß: Womb schrauben ihre Tracks nicht zusammen, sie zerlegen sie rückwärts aus postindustriellen Alpträumen und lassen sie dann mit einem Lächeln wieder auferstehen. Nun steht mit Womb II seit dem 20. Juni 2025 der zweite Streich bereit – und dieses Mal geht es weniger um Gott, mehr um Wahnsinn. Weniger Rückzug ins Ich, mehr finaler Kontrollverlust auf dem Betonboden eines illegalen Clubs.Das in Brüssel beheimatete Projekt bleibt seinem kompromisslosen Stil treu: Basslinien, so aggressiv wie ein schlecht gelaunter Zahnarztbohrer, treffen auf marschierende Maschinenrhyth...