Wie so oft wird der vorchristliche Themenkomplex rund um den beliebten Donnergott Thor musikalisch verarbeitet. Initiatoren sind diesmal die erfahrenen True-Metaller von Wizard. Man mag vom überzogenen Trueness-Gehabe vieler Bands verständlicherweise die Nase gestrichen voll haben, doch diese Jungs ziehen Ihr Ding immerhin seit 1989 knallhart durch und liefern zudem eine fetzige Scheibe ab. So etwas verdient Respekt. Schon ab dem ersten Stück namens „Utgart (False Games)“ geht es mit deutlich hörbarem Speed-Metal-Anteil zackig zur Sache. Besonders angenehm kommt die außerordentliche Gesangsleistung von Hymnenherold Sven D\'Anna zur Geltung. Auffallend gut gelingt dem Quintett die Ausgewogenheit zwischen authentischer Emotionalität, kompromissloser Härte und knüppelndem Tempo. Doch spätestens ab Werken wie „Serpents Venom“ oder „Lightning“ trennt sich bei der Hörerschaft die Spreu vom Weizen. In hoher Tonlage besungene Liedstücke sind nun einmal nicht jedermanns Sache und orientieren sich doch mehr am harten Kern der eingefleischten Fans klassischen Heavy Metals, welcher hieran seine helle Freude daran haben dürfte. Folglich ist aus „Thor“ ein besonders saftiges Filetstück für begeisterte Fans von Hammerfall, Blind Guardian oder Sacred Steel geworden. Jene die mit den genannten Künstlern weniger anfangen können, sei zunächst zum ausgiebigen Probehören geraten.