Künstler aus dem elektronisch gefärbten Tonspurmilieu, haben bekanntlich übermäßigen Hang zu ominösen Abkürzungen dass man sich in einem muffigen Antragslager städtischer Verwaltungsämter bald heimisch fühlen könnte. Bekannte Vertreter wie KMFDM, S.A.M., X-RX, DAF und viele weitere, werfen nur zu gern ihre undefinierbaren Kürzel in die große Buchstabensuppe. UCNX bilden allein auf Ihre Benennung reduziert, hiervon keinerlei Ausnahme. Bemerkenswerter hingegen, sind die inhaltlichen Aspekte welche die Amerikaner auf Ihrem Silberling festhielten. Nichts anderes soll geboten werden, als die Zusammenführung von altbekannten EBM Krachern der Marke Nitzer Ebb, mit ungeschliffenem Heavy Metal der achtziger Jahre. Keine uninteressante Vorstellung, allen voran für abgebrühte Hörer denen die Quellen für musikalische Impulse längst ausgegangen sind und nach unzähligen Enttäuschungen doch noch Licht am Ende des Tunnels zu sehen glauben. Entscheidend ist aber, streng nach Altbundeskanzler Helmut Kohl, was hinten rauskommt. Vom Schwermetall der wilden achtziger bleiben letztlich nur einzelne Fragmente erhalten. Die angepriesene Mixtur hört sich im Endeffekt dann doch überwiegend nach dreckigem Industrial Rock mit EBM Elementen an. Der versprochene Metal Anteil dümpelt eher verschwindend gering auf dieser Single vor sich hin und wirkt eher wie eine feine Prise Salz auf einer zünftigen Brotzeit. Immerhin sorgt die Zusammenführung der Lieder „Let your Body Learn“ von den Urgesteinen Nitzer Ebb mit dem Iron Maiden Monolithen „Run to the Hills“ für ein gesundes Wiedererkennungsgefühl. In der Tat ein erfreuliches Betthupferl, welches sogleich mit einem zusätzlichen Remix versüßt wurde. Schon ertappt man sich mehrmals beim reinhören, in die zu lange vernachlässigten Kunstwerke der beiden britischen Wegbereiter ihrer jeweiligen Musikrichtung. Langer Rede, kurzer Sinn: UCNX erfreuen die Gehörgänge mit zeitlich begrenztem Vergnügen, doch mehr als nur ein temporärer Spaß an der Musik bleibt an dem Tonträger nicht haften. Eher unwahrscheinlich, das dieser kleine Siliziumteller allzu schnell wieder aus dem Schrank und in das heimische Wiedergabegerät findet.