Whispering Void – At the sound of the heart

Whispering Void – At the...

'At the sound of the heart' lässt mich etwas ratlos. Das Debütalbum von Whispering Void steht für 42 Minuten netter Musik, die mich so gar nicht bewegen kann. Es ist alles so farblos und so lieb und plätschert dahin und das Wissen über die Musiker, das ich leider schon vorweg hatte, macht den Eindruck nicht besser, sondern eröffnet den Raum für viele Fragezeichen.

Aber eins nach dem anderen: Whispering Void, das sind stimmlich Lindy-Fay Hella, ihres Zeichens Sängerin bei Wardruna und Kristian „Gaahl“ Espedal, seines Zeichens Teil einer elementaren Phase der Alt-Waldschrate Gorgoroth, aktuell unter Gaahls Wyrd unterwegs und durchaus kontroverse Figur im Schwarzmetalzirkus Skandinaviens. Hinzu kommt Ronny Stavestrand an der Gitarre und ansonsten nur durch Trelldom bekannt, einem alten Black Metal Gerät, dass vor kurzen ein neues Werk und bei mir so viel Unberührtheit hinterließ, dass ich nicht einmal etwas schreiben wollte oder konnte. Und schließlich Iver Sandøy, der ansonsten bei Enslaved trommelt und damit auch einen eher progressiven Metal frönen müsste. Was also kann ich bei Whispering Void erwarten? Netteste Nettigkeit, irgendiwe Folk Rock, vielleicht eher Folk mit rockigem Drumming und ganz viel Nett. Und Gaahls dünne Stimme, die neben Lindy-Fay hart blasser wirkt als ein Briefumschlag in einer Kunstgallerie (auch wenn mir ihr Gesang bei Wardruna besser platziert wirkt).

Ist 'At the Sound of the heart' nun ein schlechtes Album? Nein? Ja? Es ist einfach wahnsinnig beliebig und alleine die Namen und Ursprungsbands der Musiker führten zu einer Veröffentlichung, die über ein reines Online-Release hinausgeht. Die gesamte Scheibe erinnert mich ein wenig wie das musikalische Äquivalent zur aktuellen Situation bei Hollywood Produktionen: Bedeutungsschwanger, opulent und am Ende nicht mehr als ein laues, warmes Lüftchen, das den ganzen Pomp nicht verdient. Whispering Void sind nicht schlecht, es gibt aber auch eigentlich keinen Grund, sie zu hören. Ja, alles ist gut aufgenommen und produziert, aber das kann es doch nicht schon gewesen sein, wenn die Melodien so gar kein Fleisch auf den Knochen haben.

Nein, kein Blumentopf von mir für diesen Bildschirmschoner unter den skandinavischen Supergroups.


Whispering Void – At the sound of the heart

18.10.2024 / Prophecy Productions


1. Vinden vier
2. Vi finnes
3. Whispering Void
4. At The Sound of the Heart
5. Lauvvind
6. We Are Here
7. Flower

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