Na, wer hat es richtig geahnt. Natürlich zogen wir uns nicht auf Couch und Bett zurück. Nein, wir machten uns auf zu einem Treffpunkt. Koordinaten, die nach Passworteingabe sichtbar wurden. Als wir uns dort eingefunden hatten, auf einem abgelegenen Platz im Wald, stellten wir fest, dass außer uns noch einige weitere Leute denselben Weg gewählt haben. Und, aus mitgebrachten Boxen wurde Musik abgespielt, ein Lagerfeuer brannte. Die Menschen setzten sich hin, tranken ihren mitgebrachten Partydrink und unterhielten sich. Wir kamen in Gespräche mit Leuten aus Leipzig, aus Süddeutschland, aus dem Erzgebirge.

Alle waren hier vereint, weil ihnen das WGT, die Gemeinschaft, der Austausch fehlte. Nach all den Monaten ohne Kontakte und Party fühlte sich das so gut an. Einer meiner Gesprächspartner sagte: „Das ist es, worum es geht, zurück zum Ursprung zum Essentiellen. Wir stellten fest, dass wir irgendwie alle miteinander zu tun hatten, fanden wirklich wieder Zeit zum Reden. Nicht nur das Anstehen vor der AGRA oder das Schaulaufen an der MB. Nein, hier zählte der Mensch, hier ist die Gemeinschaft, das was die Szene ursprünglich ausmachte.
 
Und dann bekamen wir ein Bändchen, dass mit dem Versprechen übergeben wurde, dass wir uns nächstes Jahr, wenn alles wieder normal ist, nochmal treffen. Nur die Leute, die dieses Bändchen haben. Weil es ihnen eben wichtig war am heutigen Abend hier zu sein. Und dann feiern wir, dass es wieder normal ist, obwohl es heute Abend so besonders war.

Mit diesem wirklich tollen Gefühl gingen wir zu Bett. Natürlich war wieder ausschlafen angesagt. Nach einem Frühstück ging es los zum Clara-Zetkin-Park. Denn schließlich war zu 14:00 Uhr das viktorianische Picknick angesagt. Bereits auf dem Weg dorthin begegneten uns viele Leute, die sich entsprechend gewandet hatten. Und der Park war voll.

Wir selbst hatten noch nie an einem solchen Picknick teilgenommen, aber wir waren überwältigt von der Resonanz, die dieses Event, allen Corona-Befürchtungen zum Trotz erhalten hat. Es müssen mehrere hundert Menschen gewesen sein, die sich zum Picknicken im Park getroffen haben. Alles geschah natürlich mit Abstand und, allen Umständen zum Trotz, guter Laune.

Selbst unsere beiden Labrador-Damen, die heute dabei sein durften, bekamen genug Bälle geworfen, um sich richtig auszupowern.
 

 

Nach zwei Stunden machten wir uns auf zum heidnischen Dorf. Im Torhaus Dölitz angekommen erwarteten und mehrere Stände, an denen Essen und Getränke angeboten wurden. Die Wiese war mit etwa 100 Leuten auch schon gut gefüllt. Zu Klängen von „The Cure“ ließen wir uns nieder, um ein Bierchen zu trinken. Um uns herum wurde für den Abend das DJ-Pult aufgebaut.

 

Nach einem wunderbar befreienden Gespräch mit lieben Freunden haben wir unsere Wuffis ins Auto gepackt und sie in die Ferienwohnung gefahren. Denn für die eigentliche Party am Abend sind die beiden Fellnasen weniger geeignet. Jetzt wird noch etwas gegessen und dann beginnt der Abend im Torhaus Dölitz, bei einer Freiluft-nicht-WGT-Gothic-Party.

Den Bericht dieser Party gibt es morgen, beim Tagebuch des Pest-Treffens 2021 in Leipzig, nur auf www.medienkonverter.de.