Westwind - Ravange

Ganz im Gegensatz zur bisherigen Meinung, dass das Ende der Welt und die Trostlosigkeit einer Endzeit der Marke „Mad Max“ auch musikalisch ähnliche Wege gehen müssten zeigt mir das vorliegende Werk von Westwind fast schon das gut gelaunte Gegenteil. Aber das wäre nun schon etwas weit vorausgegriffen, also erst einmal ein paar Eckdaten zu der vorliegenden Doppel-CD. Das Ein-Mann-Ambient-Projekt Westwind besteht bereits seit eingen Jahren und es zogen immerhin 5 Jahre ins Land bis ein Nachfolger von "Tormente" fertiggestellt wurde. Eingepackt in einem sehr schön gestalteten DigiPack mit apokalyptischen (wenn auch sehr gestylten) Bildern verstecken sich die in 2 CDs (bzw. Kapitel) aufgeteilten Stücke. Lassen die Bilder und Titel der einzelnen Stücke nun eigentlich auf ein düsteres Stück Ambient schließen, wenig greifbares Soundscapes mit düsteren Samples, so ist das eigentliche Werk erstaunlich melodisch und positiv in seiner Wirkung. Und hier findet sich wohl der einzige Kritikpunkt, den ich für mich finden konnte: Äußeres und Inhalt passen nicht zusammen. Wenn man aber über diesen Makel hinweg sieht finden sich viele schöne Synthesizerstücke auf „Ravange“ die den Hörer mal durch düstere und monotone Geräusche, mal mit einer kleinen zierlichen Melodie und mal mit recht epischen Soundwänden aus den Alltag entführen. Weniger Ambient als mehr ein Soundtrack zu einem nie entstandenen Film. Das Album ist abwechslungsreich und nie langatmig, die Produktion stimmungsvoll und die Verpackung (trotz des Makels, das alles nicht ganz so zusammenpasst) wirklich schick gestaltet – kurz: „Ravange“ ist eines der angenehmsten Alben der letzten Monate aus diesem Musikbereich und bekommt meine volle Kaufempfehlung.

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