’Archive’ als Band ist einem breiten Publikum bekannt, Dave Penn, einer der Sänger der Band hat sich mit dem letztjährigen Toursupport Robin Foster zusammengetan ein neues Projekt zu formen. ‚We are bodies‘ heißt die Band genauso wie das gerade erschienen Debutalbum. Leichter Gitarren-Wave-Pop ist das Ergebnis, das in einem Dutzend Songs einen durchgängigen und zugleich abwechslungsreichen Gesamteindruck hinterlässt. Vor sich hin schwebende instrumentale Shorties wie ‚Under The Sea‘ haben ihre Berechtigung zwischen leichtgängigen Pop-Songs mit musikalischer Tiefe und Indie-Perlen wie ‚Pressure Compressor‘. Immer spielt die Gitarre eine tragende Rolle und man hört Verbeugungen vor Bands von Sigur Ros, Kent bis New Order, mit denen übrigens Prodozent ‚Jim Spencer‘ auch schon zusammengearbeitet hat. Die Single-Auskopplung ‚Capsize‘ läßt es sogar zu sich zu fragen, ob das nicht auch ein Song sei, der von Morrissey ebenso hätte gesungen werden können; zumindest in den Strophen, denn wenn nach drei Minuten Bass und Elektronik im Refrain das Spiel übernehmen, stellt sich das schon wieder ganz anders dar. Britpop? Nein das würde dem Album nicht gerecht, denn dazu hält man sich bewusst nicht genug an Konventionen und Strukturen, die für dieses Genre so oft als wichtig angesehen werden. Da mag ‚Guide me Home‘ noch so schmachtend vorgetragen sein, irgendwie ist da bedeutend mehr drin! Glasklar und entspannt an der einen Stelle, dann wieder krachend verzerrt und leicht verstörend wie in ‚War‘, die Varianz in der Konsistenz ist immer wieder ein Merkmal das begeistert. Einfach mehr nach Colorado fahren, legalisierte Substanzen kaufen, rauchen, Boxen aufdrehen und mit 'We are bodies' glücklich sein. Eins der besten Werke, das sogar noch der letzten Veröffentlichung des Mothership ‚Archive‘ zeigt wo der Hammer hängt. Hoffentlich geht das Projekt mal auf Tour, denn ‚We are Bodies‘ haben die Substanz und die Ausprägung auch live Überzeugen zu können.