Wassenrock 2025

Wassenrock 2025

Wer an Wassenberg denkt, dem kamen bislang vielleicht der Schlemmermarkt, das Ritterfest oder auch das viel gefeierte Spargelfest in den Sinn. Doch seit 2024 ist die Stadt mit dem schönen Burgberg auch wegen harter Musik bis weit über die Landesgrenze bekannt, denn im letzten Jahr feierte das Wassenrock Festival seine Premiere. In diesem September konnten Besucher zum zweiten Mal nahe der niederländischen Grenze an zwei Tagen harte Rockmusik live erleben.

Aus Mainz, Hamburg und sogar Mexiko waren rund 1600 Musikfans der härteren Art nach Wassenberg gereist, um hochkarätige und aufstrebende Acts zu sehen. Die Fans aus nah und fern konnten beim selbsternannten “Festival der kurzen Wege” direkt neben dem Festivalgelände parken und so nach wenigen Schritten schon direkt vor der Bühne stehen. Perfekt also für alle Besucher, die eine unkomplizierte Festivalatmosphäre schätzen. Reiner Hambücker, selbst Sänger der Metalcombo Distorted Heaven und Veranstalter des Wassenrocks, konnte nach dem großen Erfolg des ersten Wassenrocks kaum anders und organisierte natürlich auch in diesem Jahr ein Festival mit intimer Atmosphäre und mit international bekannten Acts.

Den Auftakt am Freitag machte das Duo Heiko & Mo, das in der Region für seine Gute-Laune-Shows bekannt ist. Mit Klassikern von Johnny Cash und Co. eröffneten die beiden das Festival, bei dem den Gästen ein vielseitiges und abwechslungsreiches Line-up geboten wurde. Schon der nächste Act, System Defense, zeigte auf, in welche Richtung es musikalisch gehen sollte, denn die aus Köln angereiste Band ließ es ordentlich krachen. Mit lauten Growls und starken Gitarrensounds sorgte man auf dem Wassenrocker Feld für die ersten harten Sounds an diesem Wochenende. Schon am Nachmittag sicherten sich die ersten Lacrimas-Profundere-Fans die besten Plätze vor der Bühne, doch bis die deutsche Band mit finnischem Sänger auftreten sollte, würden erst noch weitere Künstler auf die Bühne kommen.

Darkk waren ein echter Überraschungshit für mich, denn die Metalcore-Band aus Aachen war mir bislang völlig unbekannt. Der Wechsel zwischen klarem Gesang und tiefen Growls erinnert an moderne Metalbands wie Spiritbox oder Arch Enemy und überzeugt durch tolle Melodien. Als Special Guest hatte die Band Exit Eden Sängerin Marina La Torraca mit dabei, die mit ihrer fröhlichen und stimmlichen Power überzeugte. Darkk sollte man sich merken, da geht noch was. Beim Wassenrock darf eine Band auf keinen Fall fehlen, denn Distorted Heaven ist die Band von Wassenrock-Erfinder Rainer, der natürlich auch in diesem Jahr mit seinen Bandmates auftrat. Mit “Rocking in the dangerzone” oder auch dem Sisters of Mercy Cover “Temple of Love” konnte Rainer aka The Nighthawk beweisen, dass er nicht nur ein Rockfestival auf die Beine stellen kann, sondern vor allem, dass er selbst rocken kann und will. Nicht nur seine fast 90 jährige Mama, die in der ersten Reihe feierte, sondern auch das gesamte Publikum ließ sich von Distorted Heaven mitreißen. 

Volle Frauenpower versprach League of Distortion. Die aus Baden-Württemberg stammende Combo um Sängerin Anna Brunner hatte nicht nur harte Riffs und mitreißende Songs im Gepäck, sondern vor allem eine Message und die lautet: kümmert euch um eure Mitmenschen. LOD hatten einige Fans dabei, die die gute Laune auf der Bühne spiegelten und somit die gesamten Festivalbesucher begeisterten. Nicht nur League of Distortion widerlegten das von Stefan Raab in Umlauf gebrachte Gerücht, dass Metal nichts für Frauen sei, denn nicht nur die Ladys bei Darkk und LoD zeigten, dass Frauenpower auch bei Musik der härteren Gangart mitreißend sein kann, auch die weiblichen Fans bewiesen, dass sich das so oft als “schwache Geschlecht” verkannte Publikum für raue Töne begeistern lässt. Ob es an den Sounds von Lacrimas Profundere liegt, oder vielleicht doch an der charismatischen Ausstrahlung von Sänger Julian, muss jeder für sich entscheiden. Der Hauptact des ersten Tages lockte nun endlich alle Besucher vor die Bühne. Auch diejenigen, die zuvor noch nichts von Lacrimas Profundere gehört hatten, kamen an der energetischen Performance des finnischen Frontmanns kaum vorbei. Julian Larre bietet bei seinem Auftritt nicht nur einen charmanten Auftritt, der enger zu den Fans kaum sein könnte. Immer wieder lässt er sich vom Publikum feiern, steigt über die Absperrung, direkt hinein ins Geschehen oder holt weibliche Fans zu sich auf die Bühne. Das ist auch das Wassenrock, klein und gemütlich, aber genau darum auch so nah an den Musikliebhabern, Fans könnten kaum näher an ihren Stars dran sein und das genießen sowohl Künstler, als auch die Besucher des Festivals.

Nach einer kühlen Nacht auf dem Campingplatz wartet ein warmer Samstag auf den zweiten Festivaltag. Schnell zeigt sich, dass dieser Tag noch besser besucht wird als der Gestrige. Zu den Besuchern gehören Rockfans jeglichen Alters. Viele Besucher sind mit ihren Kindern gekommen, die sich auf dem Gelände austoben und den familiären Flair des kleinen Festivals genießen können. Im Biergarten mit Blick auf die Bühne kann man das kulinarische Angebot regionaler Gastronomen genießen. Immer wieder trifft man auf die Künstler, die auf diesem Festival auftreten. Auch die Stars genießen den engen Kontakt zu ihren Fans, halten Smalltalk, lassen sich zusammen mit den Fans fotografieren und geben Autogramme. Die Stimmung ist gut. 

Musikalisch hatte das Festival am Samstag mit dem akustischen Frühschoppen begonnen. Als erster Act steht der US Amerikaner Wade Eagle an diesem Tag auf der Bühne. Der gefühlvolle Singer-Songwriter aus Phoenix bringt die ersten Besucher in Stimmung und leitet so den zweiten Tag ein. Phönix Rising, die ihren Slot mit Minusheart getauscht haben, bringen die Menge mit lautem Heavy Metal zum headbangen. Schon früh füllt sich das Infield, bei perfektem Festivalwetter haben die Leute Lust auf laute Rockmusik. Weit angereist sind die Musiker von Tame the Abyss. Um 5 Uhr aufstehen, damit man von Oberbayern ins rheinische Wassenberg auf die Bühne kann, das klingt zwar nicht nach dem typischen Rockstar-Lifestyle, doch für die Fans tut man das gerne. Aus dem musikalischen Underground in Bayern, bis auf die Bühne des Wassenrocks haben die drei Jungs es geschafft und können mit ihren harten Klängen auch die Niederrheiner und alle angereisten Festivalbesucher überzeugen. Für Autogramme und Fotos stehen die Künstler nach ihrem Auftritt gerne bereit und freuen sich über die Kontakte zu neuen und alten Fans. 

Minusheart, die aus dem benachbarten Aachen stammen, kommen dem ein oder anderen Besucher etwas deplatziert vor. Die Elektro-Kombo hatte bereits auf dem Campingplatz für Stimmung gesorgt, auch wenn ihre elektronischen Sounds dem ein oder anderen Zuhörer deplatziert bei einem Rockfestival vorkommen mögen. Dennoch wird der Auftritt gut aufgenommen und viele Besucher lassen sich bei den elektronischen Klängen zum mittanzen bewegen. Neben vielen Acts aus ganz Deutschland und Europa darf man beim Wassenrock natürlich nicht die bekannten Rockbands aus der Region vergessen. Mit Divine:Zero hat man eine regionale Band zum Wassenrock geholt, die nicht nur in der Heimat im Kreis Heinsberg bekannt ist, sondern dank ausgiebigen Touren sich auch deutschlandweit einen Namen gemacht hat. Mit ihrem variantenreichen und melodischen Death Metal begeistern die Rocker nicht nur die heimischen Zuhörer, sondern überzeugen auch die Musikliebhaber, die eine lange Anreise zum Wassenrock hatten. Den einzigartigen Stil und eine energetische Bühnenshow sorgen für ein überzeugtes Publikum. 

Nach dem regionalen Act dürfen die Italiener von Motel Transylvania die Bühne stürmen. Nicht nur für die “Generation Lost” ist die Mischung aus schnellen Rock und krachenden Industrial Sounds angedacht. Auch wenn die Songs von der Ausweglosigkeit der Jugend handeln, heute denkt niemand an Morgen, wir alle genießen das Wassenrock zusammen. Für eine Nummer holt Sänger Toxi niemand geringeren als Wassenrock-Gründer und Distorted Heaven Frontman Reiner “The Nighthawk” auf die Bühne. Die Fans toben, sodass sich Toxi zum Ende seiner Darbietung in der Menge der Fans feiern lässt. Und wieder zeigt sich hier, wie nah Fans und Künstler auf diesem familiären Festival sind. Auch der zweite Tag bietet Frauenpower, denn April Art mit Frontfrau Lisa-Marie lassen es richtig krachen. Mit Songs wie “Karma is a beach” oder “Not sorry”, die über die Felder Wassenbergs schallen, sorgt die Sängerin mit ihrer Band für ausgelassene Stimmung auf dem Infield. Ihr schneller Crossover aus Nu Metal, Elektro und Metalcore sorgten bei dem letzten deutschen Open Air 2025 für ausgelassene Stimmung, die Sängerin Lisa-Marie genoss und sich von einem Fan durch die Menge tragen ließ. 

Als letzter Act des Festivals durften Die apokalyptischen Reiter aus Thüringen auf die Bühne. Die Band, die bereits seit 30 Jahren aktiv ist, überzeugten mit einer theatralischen und amüsanten Show und einem musikalischen Mix, der an Rammstein und Subway to Sally erinnert. Begeistert waren nicht nur die Fans, die sich, angelehnt an einen Titel der Band, Reitermania, nennen. Denn diese Fans, kamen extra aus Mainz, Hamburg und sogar aus Mexiko angereist, um Sänger Fuchs und seine Mannen sehen zu können. Diego aus Mexiko wurde auserkoren, um im Paddelboot über die Menschenmenge zu “schwimmen”. Auch dies kommt sicher einigen Rammstein-Fans sehr bekannt vor. Die abwechslungsreiche Show der Thüringer ließ keine Erwartungen unerfüllt und war ein würdiger Abschluss für ein tolles Wassenrock 2025. 

Bereits nach Ende der Reitershow gab Rainer Hambücker bekannt, dass dieses Festival am Rande der niederländischen Grenze auch in die dritte Runde gehen würde. Als erste Acts wurden unter anderem Ghoster, Vlad in Tears und Motorjesus angekündigt. Auf https://www.wassenrock.de/ könnt ihr euch jetzt schon die Tickets für das Wassenrock 2025 sichern. 




Medienkonverter.de

Wir verwenden Cookies zur Optimierung unserer Webseite. Details und Einstellungen finden Sie in der Datenschutzerklärung und im Privacy Center. Ihre Einwilligung ist jederzeit widerrufbar. Soziale Netzwerke & Drittanbieter-Inhalte können angezeigt werden. Mit „Alle akzeptieren“ stimmen Sie (widerruflich) auch einer Datenverarbeitung außerhalb des EWR zu (Art. 49 (1) (a) DSGVO).