Der Anfang vom tschechischen EBM/Industrial Projekt Warsickle wurde kritisch und mit viel Skepsis kommentiert und die ersten Demos fanden wenig Anklang unter den deutschen Rezensenten. Nun aber präsentiert Vanson, der Kopf hinter diesem Projekt, sein neues Werk. MMXII heißt es und zielt mit seinen zehn Titeln in das Mark der Tanzflächen, von Black- und Death-Metal-Anleihen, die die Demos geprägt haben, gibt es hierauf keine Spuren mehr. Dass sich Warsickle mit MMXII zu einem soliden EBM/Industrialprojekt gemausert hat, lässt sich ohne Zweifel attestieren. Dass diese Entwicklung nicht die schlechteste ist, ebenso. Zu hören bekommt man hier nämlich eingängige Titel, die weniger mit Hardcore-Elementen aufwarten, als mit sympathischen Soundspielereien. Obwohl die Eingängigkeit der Titel eher den Bands geschuldet ist, die man aus diesem Genre bereits hinreichend kennt, ist die Reproduktion für Warsickle eine gute Ausgangsposition, um den eigenen Stil weiter definieren zu können. MMXII bietet musikalisch überhaupt nichts Neues, dennoch ist es angenehm und hörbar, was Vanson auf diesem Album zusammengestellt hat. Die Kombination aus melodischen Elementen, aggressiven Vocals und einer absoluten Tanzbarkeit funktioniert immer noch und Warsickle kann davon profitieren. Auffallend auch, dass bei den Titeln ganz auf technoide Einflüsse verzichtet worden ist. Wenn Warsickle den Weg weiter geht, sich ausprobiert und an der eigenen musikalischen Identität arbeitet, dann ist für das tschechische Projekt in den nächsten Jahren auch mehr drin. – Insgesamt ist das ein okay'es Album, in das man durchaus reinhören kann.