Überraschung Überraschung. Standen für mich die Amerikaner von Walls of Jericho für dynamischen Hardcore bzw. Metalcore, zeigen sie nun, dass sie auch die leisen und sanften Töne beherrschen. Denn mit „Redemption“ erscheint eine EP, die mich sprachlos macht. Leichte Akustik-Gitarren, ein wenig Percussion und die einschmeichelnde Stimme von Candace, die bisher nur für ihre lauten Töne bekannt war. Hier zeigt sie Gefühl, viel Gefühl und das steht ihr wunderbar. Auf „Redemption“ befinden sich fünf Tracks, wobei „House Of The Rising Sun“ eine Cover-Version des gleichnamigen Songs von „The Animals“ darstellt. Auch wenn einige Kritiker sich gerade an diesem Track reiben, muss ich gestehen, dass auch die 1358.Version des Liedes für Freude sorgt. Neben den akustischen, fügen sich auch die elektronischen Gitarren hervorragend in das Gesamtbild ein. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte auch nur einmal eine bessere „weibliche“ Version des Welthits vernommen. „Ember Drive“, „My Last Stand“ und „Addicted“ glänzen des Weiteren mit den Gast-Vocals von niemand geringerem als Corey Taylor – seines Zeichens Frontmann von Slipknot. Das gibt vor allem „Addicted“ noch einen Schub nach vorne, doch nötig ist es eigentlich nicht. Die Songs sind durch die Bank weg gelungen und gehen schon beim ersten Hördurchlauf ins Ohr. Ob die Walls Of Jericho Fangemeinde bei dieser EP jubeln wird, muss sich erst zeigen, denn der Schritt vom krachenden Metal zu den fast schon Mainstream-Anmutenden Schmuserock-Songs ist gewaltig. Doch allen Die-Hard-Fans sei gesagt, dass das kommende Album nicht an „Redemption“ anschließen, sondern wieder für Vollgas unterm Hintern sorgen wird.