Die Frage, die ich mir beim Hören von Walden stelle ist: "Wie groß mag die Zielgruppe sein, die sich netten Wanderklampfen-Lagerfeuer-Sound zulegen will?" So ganz ohne weitere Instrumentierung, Gesang oder besondere Ecken oder Kanten ist die vorliegende 20 minütige EP doch durchaus nett aber schwer unnötig. Also machen wir es schnell und schmerzlos – wobei dies bereits die Abschlussansage der Rezension sein könnte. Denn die selbstbetitelte MiniCD Walden, die ein Herr Zambos im Alleingang komponiert und aufgenommen hat, bringt es auf gerade einmal 20 Minuten Spielzeit trotz einer Masse von 9 Stücken. Und zu hören ist wirklich einfach "nur" Akustikgitarrenmusik. Und trotz der kurzen Laufzeit findet ein Intro und ein Outro Platz (wobei sich diese nur schwer als solche identifizieren lassen, da ja bei den eigentlichen Tracks nichts dazukommt). Die Stücke selbst sind nett, tun niemanden weh. Sind sicherlich auch schön gespielt und können gut im Hintergrund laufen. Aber andererseits findet sich bei jedem geselligen Abend am Deich oder Lagerfeuer jemand, der eine Klampfe auspackt und sie gut bedienen kann. Und da ruft niemand sofort, dass das auf CD muss. Bands aus den verschiedenen Folkbereichen können fast nur aufgrund der angestrebten Stimmung, außergewöhnlicher zusätzlicher Instrumentierung, besonderer Melodien, guten Texten oder zumindest einem Aufmerksamkeit erregenden Image in den Köpfen der Hörer einen Platz finden. Und das höre und sehe ich bei Walden einfach nicht. Vielleicht fehlt mir das Verständnis, das eine mögliche Zielgruppe für solche Kompositionen aufbringen kann. Aber einfache Lagerfeuer-Klampfen-Musik klingt schnell beliebig und das kann einfach nicht reichen, um die Produktion einer offiziellen EP zu begründen.