Mon Dieux! Was kommt denn da aus Belgien zu uns? Ein Duo mit unterschiedlichsten musikalischen Einflüssen. Mal klingen die beiden ein wenig wie DAF, mal wie die 80er Pop-Ikone LIO und dann wiederum nach typisch französischem Rock-Pop mit Frauenstimme. Dass ‚Jour de Chance’ bereits das fünfte Album der beiden ist und gleichzeitig das erste, das beim Medienkonverter besprochen wird berührt mich schon ein wenig unangenehm, aber einmal ist immer das erste Mal! Els und Danny, der schon den Bass bei DEUS zupfte, machen so in etwa das, was Brezel Göring und Francoise Cactus als Stereo Total praktizieren, nur natürlich ernsthafter und weniger elektronisch verspielt - zumindest musikalisch. Dass auch Vive la Fete in alle Richtungen offen und experimentierfreudig sind bleibt jedoch unbestritten, und ein wenig gewollte Naivität schwingt bei Titeln wie ‚Une par Une’ oder vor allem ‚Quatsch’ auch mit. Wo der Rock die Oberhand gewinnt, bspw. bei ‚Betises’ und ‚Tout Fou’, muss man gewisse Einschränkungen und schon-so-oft-gehört-Effekte eingestehen und so sind es vor allem die elektronisch dominanten Titel, die Vive La Fete so sympathisch machen. Neben den beiden bereits erwähnten Songs ‚Une par Une’ und ‚Quatsch’ sind auch das sehr poppige ‚Je suis Fachee avec toi’, ‚Il Pleut’ oder die als hidden track versteckte elektronische Interpretation von ‚Love me, please love me’ lecker anzuhören. Letzteres im Original ist übrigens nicht weniger charmant und glänzt durch reizend klavierbegleiteten Gesang: Fast schon Kuschelalarm! Besonders hervorzuheben ist noch das Duett ‚La Route’ das französischer nicht sein könnte. Streichergeschwängerte Glückseligkeit. Mehr davon! Vive la Fete sind sicherlich ein guter Live-Act wie mir von den Kollegen bestätigt wurde, die sie beim WGT – auf das sie eigentlich so gar nicht passen wollen - gesehen haben. Aber auch aus der Konserve zeigen sie Größe. Wie gesagt, nicht alle Momente sind vollständig gelungen, aber immerhin die überwiegende Anzahl. Es lebe die Party!