Virtual Space Industrial ist der Name eines 2 Mann Projektes aus Polen dessen Entstehungsgeschichte bis ins Jahr 1992 zurückreicht. Und doch hat es 13 Jahre gedauert, bis nun das Debütalbum des Duos sich anschickt, die Dark-Electro Szene zu bereichern. Ob der Zeitpunkt dafür nun besonders glücklich gewählt ist, möchte ich zu bezweifeln wagen, denn die Masse an ähnlich orientierten Acts kann man zur Zeit getrost als fast inflationär bezeichnen. Auf der anderen Seite muß ich feststellen, daß trotz der Masse doch ziemlich hochwertiger Output das Licht dieser Welt erblickt, der nur leider in der Menge der Veröffentlichungen unterzugehen droht. "Gehenna" ist der Name des Debüts von VSI der einerseits eine Schlucht unterhalb von Jerusalem bezeichnet und andererseits durchaus auch als Synonym für die Hölle gesehen werden kann. Ganz im Tenor des Titels bewegen sich dann auch die Songs des Albums, wobei die Texte durchaus einen starken christlichen Glauben widerspiegeln - eine interessante Parallele zu anderen christlichen Dark-Electro-Acts wie z.B. Regenerator. Trotzdem haben die Texte eine bemerkenswerte Kraft und Tiefe - vielleicht aber auch gerade deshalb. "Holy Children" und "Liar" sind zwei starke Opener bevor es im 'verlängerten' Mittelteil (leider!) ziemlich ruhig und atmosphärisch wird, wobei das anklagende "Traitor" am stärksten herausragt und "Angel of Death" sowie "Right Hand of God" auch noch ihre Qualitäten beweisen. Trotz vieler guter melodischer, harmonischer Ansätze wird für mein Empfinden zuwenig daraus gemacht, so daß sich bei konzentriertem Hören durchaus Ermüdungserscheinungen einstellen und ich so auch für das Album nur die bereits genannten Favoriten benennen kann. Musikalisch gesehen ist "Gehenna" ein Album mit guten Ansätzen und Ideen aber irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch, was ich persönlich sehr schade finde, denn das Talent hinter VSI ist durchaus hörbar...