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Vigilante - Army of time
Frische Elektrokost aus Chile, gut abgehangen und liebevoll bearbeitet von Partnerunternehmen. So präsentiert sich der Probehappen "Army of time", der einen Vorgeschmack auf die kommende Hartwurst "The new resistance" darstellen soll. Das herausgeschnittene Stück aus der Hüfte des Albums findet sich auf dem Silberteller in 3 verschiedenen Geschmacksrichtungen wieder. Zum einen ungewürzt von Viehzüchter Vigilante selbst, dann von Full Trail mit Bässen auf die moderne Clubküche getrimmt und schließlich live zubereitet vor einem staunenden Publikum. Und damit es auf dem Teller nicht so leer ist hat der Koch das Ganze mit 2 Beilagenvariationen der letztjährigen Jägerwurst "Prisonbreak" angereichert. Doch bevor wir auf die Ergebnisse der Würzvariationen eingehen stellt sich ja die Frage, ob die Qualität des eigentlichen Fleisches von Züchter Iván Muñoz, der seinen Betrieb seit 2005 führt, auch der Mühe wert war. Und hier kommen wir bereits zur sehnigen Wahrheit: "Army of time" ist furchtbar fad und unterernährt – selten war die Einzelvorführung eines ElektroRindes so unnötig. Zäh bleibt es auf der Zunge (oder im Ohr) hängen, an den Geschmack erinnert man sich bereits nach dem Schlucken nicht mehr. Kurz: hier haben unzählige Biobauern auf der ganzen Welt schon deutlich verträglichere Kost auf den Markt gebracht. Da kann die Zuchtunterstützung durch die Dope Stars Inc. auch nichts verbessern. Also geht es nur mit reichlich Maggi und Ketchup. Doch wenn Future Trail versuchen, das Stück mit Streichern und Engelsgesang kurz anzubraten und es danach mit plumpen Bässen weichklopfen, dann zeigt sich die Schwäche des Fleisches nur noch deutlicher. Die Livezubereitung beweist nur, dass Iván Muñoz in jeder Küche qualitativ ähnlich kocht, die "Army of time" wird dadurch nicht lecker. Bleibt die Beilage "Prison break", die man sich im letzten Jahr bereits einzeln bestellen konnte und die mit der Project Rotten Geschmacksrichtung durch die Mithilfe von Fast Food Spezialist Clauss Larsen von Leatherstrip deutlich mehr Kunden ins Restaurant locken könnte. Aber der Yade Salat ist dann doch wieder von gleicher Qualität wie das eigentliche Fleisch: unnötig und nicht sättigend. Was bleibt nach dem Verzehr zu sagen: "Army of time" hätte nie einzeln gereicht werden dürfen. Denn nun fehlt die Lust, das ganze Sternemenue "The new resistance" überhaupt zu probieren. Und überhaupt macht schon der Blick auf die Menuekarte der "new resistance" klar, dass sich Iván Muñoz nicht allein auf sein Fleisch verlassen kann sondern jedes einzelne seiner Tiere nur Mithilfe eines mehr oder minder großen Namens aufzieht. Das hinterlässt schon im Vorraus einen faden Beigeschmack. Ich lasse das Gericht zurückgehen und wechsel wohl besser das Restaurant.
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