Vendemmian darf man getrost als kleines Urgestein der europäischen Wave-/Gothic-Szene bezeichnen. Ende 1992 gründeten Mark Douglas und Vendemmian Dave die Band in England, fünf Jahre später löste sich Vendemmian jedoch nach sechs erfolgreichen und genreprägenden Alben auf. 2008 holten Dave und Mark die Band schließlich ins Leben zurück, begleitet von zahlreichen Live-Shows und neuem Material. Unlängst unterschrieb das Londoner Duo bei Echozone/Sony – seit Ende Mai ist ein weiteres Kapitel ihrer Musikgeschichte in den Läden: „One in a million“. Zehn straighte Gothic-Rock-Titel ohne Schnörkel, classy und mit einem Hauch Nostalgie umwoben, doch ohne Kitsch und Klischees, haben ihren Wega auf „One in a million“ gefunden. Das Songwriting ist eingängiger den je und dank kraftvoller Gitarren, treibendem Drumming und Marks prägnanter Stimme, garniert mit dezenten Keyboardlines, ist jeder Titel potentiell wie geschaffen für die schwarze Tanzfläche. Vendemmian haben keine Experimente gewagt, doch sind die Jahre auch nicht spurlos an ihnen vorübergegangen. „One in a million“ badet nicht im Weltschmerz, klingt gereift, bodenständig und strahlt Hoffnung aus: „the chances are one in a million, but that's a chance I'll take“, schreiben Vendemmian optimistisch. Eine gelungene Bereicherung für das Genre, das seit ein paar Jahren ein erfreuliches Revival und (wieder) wachsende Beliebtheit erfährt. Mit diesem Album kann der eingefleischte Fan nichts falsch machen, wenngleich ein paar mehr Tracks sicherlich nicht verkehrt gewesen wären. Wer sich von Vendemmians Live-Qualitäten überzeugen will, hat jetzt Gelegenheit dazu. Sämtliche Tourdaten und mehr Infos gibt es auf der facebook- und myspace-Seite der Band.